Beständig im Wandel,
Erfolg durch Erneuerung

Ein weiteres Jahr ist vergangen. Es war ein Jahr der Bestandsaufnahme, ein Jahr der Neustrukturierung, ein Jahr des Weichenstellens. Auf die zahlreichen kleineren Projekte und laufenden Veränderungsprozesse des Studierendenwerk Heidelbergs ist diese dreifache Logik ebenso anwendbar wie auf die großen Würfe, die uns vor allem anderen bei der internen Weiterentwicklung gelungen sind. So realisierten wir schon im Frühjahr eine umfassende Personalbefragung und haben anschließend drei Arbeitsgruppen geschaffen, um die Anliegen der Kolleginnen und Kollegen aufzugreifen und konzeptuell weiterzuführen. Die AGs setzen sich abteilungsübergreifend und funktionsunabhängig aus engagierten Freiwilligen zusammen, die in regelmäßigen Treffen Verbesserungsmaßnahmen zu unterschiedlichen Themenfeldern wie Mitarbeiterjubiläen, Betriebsfeiern oder allgemeinen Organisationsfragen erarbeiten.

Wenn ein Unternehmen dauerhaft erfolgreich sein und bleiben möchte, sind zufriedene Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen essentiell. Genauso wichtig und außerdem für die Zufriedenheit der Angestellten ausschlaggebend sind vernünftig und klar strukturierte Arbeitsprozesse, die von der gesamten Organisation verinnerlicht und in der Praxis gelebt werden. Der groß angelegte und bis Ende 2020 andauernde Reorganisationsprozess unserer Hochschulgastronomie verfolgt genau dieses Ziel: Mit der Analyse von Strukturen und Schnittstellen, der Neudefinition von Verantwortlichkeiten und Abläufen haben wir eine Modernisierung der Arbeitsweise und -welt unserer Belegschaft angestoßen, die noch lange nachwirken wird und uns rüstet, auch zukünftig unseren studentischen und anderen Gästen den gewohnt hohen Qualitätsstandard in der Versorgung zu garantieren. Stand 2019 die Prozessdefinition im Vordergrund, befinden wir uns jetzt im Feintuning.

Interne Veränderungen wirken oftmals nach außen. In welchem Kontext könnte das stärker zutreffen, als bei dem richtigerweise allgegenwärtigen Thema Nachhaltigkeit – einem Thema, das das Studierendenwerk Heidelberg organisationsweit zum prägenden Leitgedanken deklarierte, einem Thema, an dem uns zukünftige Generationen messen werden. Vom Kleinen angefangen, wie dem Material-Upcycling von Bastelangeboten in unseren Kindertagesstätten, über die Umstellung von 20 Tonnen Teigwaren auf Alternativen aus biologischem Anbau oder die Einführung von verschiedenen Bruderhahn-Erzeugnissen, bis hin zur Flankierung unseres Mehrwegangebots mit ReCup-Bechern sowie der kompletten Sortimentsumstellung von Reinigungsmitteln auf höchstmögliche Umweltverträglichkeit und biologische Abbaubarkeit: was 2019 noch nicht abschließend realisiert wurde, fand seine Weichenstellung und wird im Jahr 2020 finalisiert.

Der nachfolgende Geschäftsbericht gibt Ihnen einen guten Überblick über die breitgefächerten Initiativen und Projekte, die das Studierendenwerk Heidelberg in Zusammenarbeit mit den Hochschulen und im Interesse der Studierenden umsetzt, um auch zukünftig unserer Verantwortung der sozialen Betreuung und Förderung der Studierenden bestmöglich gerecht zu werden.

Ich wünsche Ihnen eine interessante und aufschlussreiche Lektüre und bedanke mich bei unseren Partnern für die zielorientierte und kollegiale Zusammenarbeit, bei unseren Studierenden für Ihre Verbundenheit und Loyalität, bei unseren Mitarbeitenden für Ihr durchweg hohes Maß an Engagement.

Unterschrift Frau Modrow

Tanja Modrow
Geschäftsführerin des Studierendenwerk Heidelbergs
Heidelberg, im Mai 2020

Lagebericht zum Geschäftsjahr 2019

A. Geschäftsverlauf

1. Rahmenbedingungen

Mehrere Faktoren beeinflussten das zahlenmäßige Jahresergebnis 2019 positiv. Zwar ging die Zahl der Studierenden leicht zurück aber durch eine Beitragserhöhung zum Wintersemester 2019/2020 stiegen die Beitragseinnahmen (ohne Semesterticket). Die hohe Personalkostensteigerung aus dem Vorjahr konnte im Berichtsjahr abgebremst werden, so lag die Steigerung ungefähr im Bereich der Tarifsteigerung.

Erfreulicherweise sind die Umsatzerlöse weiter angestiegen, diesem Anstieg stehen aber auch hohe Personal- und Wareneinsatzkosten gegenüber. Allerdings wurde dieser Anstieg nur aus dem Bereich Wohnheime erwirtschaftet, die Erlöse im Bereich der Hochschulgastronomie mitsamt der Essenszahlen gingen leicht zurück. Insgesamt stiegen die Gesamterträge im Vergleich zum Vorjahr an (+ 766 TEUR /+ 1,69 %). Zu den wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren zählen sowohl Umsatzerlöse und Beitragseinahmen als auch die Finanzhilfe des Landes, der Aufwendungsersatz für die Studienfinanzierung sowie Zuschüsse zum laufenden Betrieb, auf die im Folgenden eingegangen wird.

Die Gesamtzahl der Studierenden in der allgemeinen Zuständigkeit des Studierendenwerks Heidelberg ist in 2019 (Vergleich WS 19/20 zum WS 18/19) um 0,5 % gesunken. An der Universität Heidelberg waren 0,74 % Studentinnen und Studenten weniger immatrikuliert, an der Hochschule Heilbronn waren es nur 0,25 % weniger. An den beiden Dualen Hochschulen Mosbach und Heilbronn mit dem Center for Advanced Studies waren es insgesamt 0,12 % weniger, hier konnte nur die DHBW Heilbronn einen Anstieg von 1,62 % vorweisen. Die Gesamtzahl der Studierenden im Zuständigkeitsbereich des Studierendenwerks Heidelberg hinsichtlich der allgemeinen Zuständigkeit belief sich im Berichtjahr auf 48.531 (i. Vj. 48.896) Studierende. Die Zuständigkeit des Studierendenwerks Heidelberg erstreckt sich nur als Amt für Ausbildungsförderung auf zwei weitere Hochschulen mit insgesamt 3.641 Studierenden. Es handelt sich hierbei um die SRH Hochschule Heidelberg und die Hochschule Fresenius Heidelberg.

Der Anteil der staatlichen Finanzhilfe an den Gesamterträgen (einschließlich Zinserträgen) betrug im Berichtsjahr 7,16 % (i. Vj. 7,29 %). Die Finanzhilfe wurde für die Jahre 2020 bis 2024 festgeschrieben, das Studierendenwerk Heidelberg erhält ab 2020 eine um 0,48 Mio. Euro höhere Finanzhilfe.

Vor Entnahme / Einstellung zweckgebundener Rücklagen betrug der Jahresüberschuss 997.919,60 Euro (i. Vj. 289.943,65 Euro). Im Geschäftsjahr 2019 war die Entnahme aus der zweckgebundenen Rücklage geringer als die Einstellung, sie betrug 0,74 Mio. Euro (i. Vj. 0,05 Mio. Euro Erhöhung). Der Bilanzgewinn in Höhe von 260.169,00 Euro (i. Vj. i. H. v. 244.645,00 Euro) entspricht der Höhe der Erträge aus verrechneten Investitionszuschüssen.

2. Studentisches Wohnen

Im Berichtsjahr standen 4.700 Plätze für 32.336 Heidelberger Studierende in Wohnheimen des Studierendenwerks Heidelberg zur Verfügung. Dies entspricht einer Versorgungsquote von 14,53 %. Das Studierendenwerk Heidelberg versucht weiterhin, dem wachsenden Bedarf nachzukommen, und prüft bei entsprechenden Angeboten die Möglichkeit einer Anmietung von Wohnraum. Für Heidelberg ist aktuell kein Neubau eines Wohnheims geplant, derzeit findet ein Masterplanverfahren statt, das die Flächen im Neuenheimer Feld neu betrachtet, um allen Anliegern gerecht zu werden. Das Wohnheim in Mosbach mit 84 Plätzen konnte zum Wintersemester 2019/2020 bezogen werden, auch wenn hier die Tiefgarage noch nicht fertiggestellt werden konnte.

In 2019 konnten von 7.219 Bewerbungen für Heidelberger Wohnheime (383 Bewerbungen mehr als 2018), die in der Wohnheimverwaltung eingingen, etwa 35 % aller BewerberInnen mit einem Platz in einem Wohnheim versorgt werden, was einen Rückgang von rund 0,4 % - Punkten im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Für die Wohnheime des Studierendenwerks Heidelberg in Heilbronn gingen im Laufe des Jahres 740 Bewerbungen ein, was konkret 89 mehr als im Vorjahr sind. Hiervon erhielten etwa 43 % der BewerberInnen auch tatsächlich einen Wohnheimplatz, dies sind rund 14 % - Punkte weniger als 2018.

3. Studentische Verpflegung

Im Bereich der Verpflegungsbetriebe wurde die vom Land vorgegebene Marke von 70 % Kosten-deckungsgrad verfehlt. Er stieg im Berichtsjahr nur leicht von 63,68 % auf 63,81 %, wobei die studentische Drittverpflegung nicht inkludiert ist.

Die Umsatzerlöse (Erträge ohne verrechnete Investitionszuschüsse) sanken um 1,54 % von 13,18 Mio. Euro auf 12,97 Mio. Euro. Die Wareneinsatzquote (Wareneinsatz/Umsatz) verbesserte sich um 0,67 Prozentpunkte von 42,22 % auf 41,54 %. Die Personalkostenquote (Personalkosten/Umsatz) stieg jedoch von 55,39 % in 2018 auf sehr hohe 57,41 % in 2019.

Trotz des Rückgangs der Umsatzerlöse sorgt das hohe kulinarische Niveau in den Mensabetrieben (Bio- oder Fair-Trade-Waren oder das herausragende vegane Angebot neben dem üblichen hohen Standard) seit mehreren Jahren für eine hohe Akzeptanz im Bereich der studentischen Verpflegung.

An den Buffet-Theken im zeughaus wartet durchgängig von 11.15 bis 22.00 Uhr ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Angebot an warmen Gerichten und Salaten auf die Studierenden, auch samstags und in den Semesterferien. Mit seinem vielfältigen Kulturangebot hat sich das zeughaus längst als der Campus-Treffpunkt in der Heidelberger Altstadt etabliert.

Trotz des Rückgangs des Kostendeckungsgrades dieser Einrichtung auf 69,35 % (i. Vj. 71,81%), der unter anderem an dem hohen Wettbewerb in der Altstadt in Heidelberg liegt, und einem hiermit verbundenen geringeren wirtschaftlichen Erfolg als in den Vorjahren, ist die einmalige Kombination aus Mensa, Studierendenkneipe, Lounge, Begegnungszentrum, Kulturbühne und Café in attraktiv gestaltetem historischen Ambiente bei Studierenden und Hochschulbediensteten sehr beliebt.

Auch in allen anderen Einrichtungen des Studierendenwerks Heidelberg erfreut sich das Buffet-Angebot sehr großer Beliebtheit. Unsere Kunden honorieren es, selbst zu entscheiden, was auf ihren Teller kommt. Ein weiterer Vorteil dieses Angebotes ist es, dass sehr wenige Lebensmittel auf den Tellern der Studierenden zurückgehen, da jede/r sich nur so viel nimmt wie er oder sie wirklich möchte.

4. Ausbildungsförderung

Selbst durch die breit angelegten Informationskampagnen zur Sensibilisierung der Studentinnen und Studenten, öffentliche Mittel in Anspruch zu nehmen, sofern ihnen diese zustehen, konnte der Abwärtstrend der gestellten Anträge auf Ausbildungsförderung im Berichtsjahr nicht mehr abgefangen werden. Die Zahl der 2019 gestellten Anträge auf Förderung gingen insgesamt zurück: Im Bereich der Inlandsförderung musste ein Rückgang von 6.740 auf 6.594 Anträge (- 2,17 %) verzeichnet werden, bei der Auslandsförderung für Spanien sank die Zahl von 2.417 auf 2.198 Anträge (- 9,06 %). Die rückgängigen Zahlen entsprechen einer bundesweit feststellbaren Gesamtentwicklung, die mit einer sinkenden Attraktivität der Beantragung von Mitteln aus dem BAföG zusammenhängt. Das Studierendenwerk Heidelberg erhält ab dem Jahr 2019 einen um 25 Euro je Antrag höheren Kostenersatz vom Land. Hinzu kommen personelle Anpassungen, die zu einer Kostensenkung führen. Trotzdem reichen die Änderungen noch nicht aus, um eine Kostendeckung umzusetzen, aber das Ergebnis ist deutlich besser als im Vorjahr (Unterdeckung 2019 - 98 TEUR, im Vorjahr – 228 TEUR). Die verschiedenen Beratungsmöglichkeiten zum Thema Studienfinanzierung werden von den Studierenden rege wahrgenommen. Neben der persönlichen Beratung bietet auch die Telefonhotline die notwendigen Auskünfte, die zusätzlich durch die Internetpräsenz auf der Homepage des Studierendenwerks Heidelberg ergänzt werden.

5. Studieren mit Kind

Mit insgesamt 280 (i. Vj. 290) Kinderbetreuungsplätzen in eigener Trägerschaft hat das Studierendenwerk Heidelberg mit Abstand das größte Betreuungsangebot im Landesvergleich der Studierendenwerke in Baden-Württemberg und gehört somit zu den großen Trägern in der Metropolregion Rhein-Neckar. Für die Kleinkindbetreuung von null bis drei Jahren stehen insgesamt 140 Betreuungsplätze und für die Betreuung von Kindern von drei Jahren bis zum Schulantritt ebenfalls 140 Plätze zur Verfügung.

In allen Kindertagesstätten des Studierendenwerks Heidelberg betragen die täglichen Betreuungszeiten mindestens 10,5 Stunden. Damit trägt es den Bedürfnissen der studentischen oder berufstätigen Eltern Rechnung, die dadurch mehr Flexibilität bei der Vereinbarkeit von Familie und Studium oder Beruf erhalten.

Leider musste der Bau des neuen Kinderhauses in Heidelberg im Neuenheimer Feld erneut verschoben werden. Im Bereich der Kindertagesstätten wurden Gesamterträge in Höhe von 5,08 Mio. Euro (i. Vj. 4,94 Mio. Euro) erzielt, während Gesamtaufwendungen in Höhe von 5,47 Mio. Euro (i. Vj. 5,47 Mio. Euro) entstanden sind. Studierende mit einem Familieneinkommen bis 43.000 Euro jährlich bezahlen seit dem 01.März 2019 einen erhöhten aber immer noch sehr niedrigen monatlichen Nettobeitrag in Höhe von 200 Euro für einen ganztägigen Krippenplatz. Dieser niedrige Beitrag ist u.a. deshalb möglich, weil die Eltern, sofern sie in Heidelberg wohnen, einen Betreuungsgutschein in Höhe von 200 Euro von der Stadt Heidelberg angerechnet bekommen; wohnen sie außerhalb Heidelbergs, wird ihnen der Betreuungsgutschein vom Studierendenwerk Heidelberg angerechnet.

6. Info, Beratung, Service

Soziale Dienste 2019 in Zahlen (Auszug)

Zimmervermittlung

1.540

Wohnungsangebote

Jobbörse

3.865

Jobangebote

BüchereinutzerInnen

2.086

Nutzerinnen

Rechtsberatung

356

Ratsuchende

Sozialberatung

244

Beratungen von Studierenden

Examensdarlehen

9

Anträge (bewilligt)

Freitische

101

Anträge (bewilligt)

PBS

2.625

Erstkontakte

Kinderbetreuung

280

Krippen- und Kindergartenplätze

Studieren mit Kind

95

Familienwohnungen

Betreuungsprogramm internationale Studierende

ca. 6.700

internationale Studierende

ServicePaket für internationale Studierende

21

TeilnehmerInnen

ServiceCenter

bis zu 480

BesucherInnenkontakte täglich

Für den sozialen Bereich, in dem Leistungsentgelte nicht oder nur sehr bedingt erhoben werden können und der sich deshalb einer Betrachtungsweise unter Rentabilitätsgesichtspunkten entzieht, hat das Studierendenwerk Heidelberg im Berichtsjahr (ohne Semesterticket) 6,85 Mio. Euro (i. Vj. 6,89 Mio. Euro) aufgewendet.

B. Wirtschaftliche Lage

Das Berichtsjahr schließt mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 997.919,60 Euro (i. Vj. 289.943,65 Euro) ab. Das höhere Ergebnis in Höhe von 0,71 Mio. Euro resultiert im Wesentlichen aus gestiegenen Umsatzerlösen (+ 0,25 Mio. Euro), gestiegenen Zuschüssen des Landes (+ 0,12 Mio. Euro) sowie gesunkenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen (- 0,85 Mio. Euro). Negativ beeinflusst wurde das Ergebnis dagegen von gestiegenen Personalaufwendungen (+ 0,62 Mio. Euro) und Aufwendungen für bezogene Leistungen (+ 0,22 Mio. Euro).

Die Umsatzerlöse stiegen im Bereich der Wohnheime (+ 0,27 Mio. Euro) an, im Bereich der Hochschulgastronomie sanken sie (- 0,20 Mio. Euro). Im Vergleich zur ursprünglichen Unternehmensplanung fällt der Jahresüberschuss vor Ergebnisverwendung um 1,2 Mio. Euro höher aus. Dies liegt unter anderem darin begründet, dass aufgrund diverser Ereignisse die Instandhaltungsaufwendungen wesentlich geringer ausfielen als im Plan vorgesehen.

Das Ergebnis wurde ohne Erträge aus den verrechneten Investitionszuschüssen in die zweckgebundene Instandhaltungsrücklage für eigene Gebäude eingestellt, bei denen, gemessen am aktuellen Sanierungsbedarf, kein ausreichender Bestand an Rücklagen vorhanden ist (aufgrund früherer Gebäudeübernahmen ohne Rückstellungen oder Rücklagen bzw. getätigte und künftige Großsanierungsmaßnahmen ohne bzw. ohne ausreichende Zuschussbeteiligung des Landes). Für künftige Großsanierungsmaßnahmen vor allem im Altstadtbereich ist keine Zuschussbeteiligung des Landes zu erwarten. Nach Entnahme bzw. Einstellung in die zweckgebundenen Instandhaltungsrücklagen für eigene Gebäude beträgt der Bilanzgewinn 260.169,00 Euro (i. Vj. 244.645,00 Euro). Der ausgewiesene Bilanzgewinn entspricht der Höhe der Erträge aus verrechneten Investitionszuschüssen.

Die wirtschaftliche Lage des Studierendenwerks Heidelberg stellt sich im Berichtsjahr zwar etwas positiver dar zeigt aber auch, dass künftige Herausforderungen wie Tarifsteigerungen nicht mehr ohne Preis- oder Beitragssteigerungen gemeistert werden können. Die Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr (127,7 Mio. Euro) um 1,05 % auf 129,0 Mio. Euro, das Anlagevermögen stieg von 109,79 Mio. Euro um 2,91 % auf 112,99 Mio. Euro. Die liquiden Mittel sind u. a. aufgrund der Ausgaben für die Neubauten in Mosbach und Heilbronn sowie für die Sanierung und Aufstockung des Wohnheims Im Neuenheimer Feld von 15,14 Mio. Euro um 1,75 Mio. Euro auf 13,40 Mio. Euro gesunken. Das Studierendenwerk Heidelberg konnte seinen Zahlungsverpflichtungen jederzeit fristgerecht nachkommen. Das Eigenkapital, einschließlich des Sonderpostens aus Investitionszuschüssen, erhöhte sich von 96,3 Mio. Euro um 1,4 % auf 97,7 Mio. Euro. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stiegen aufgrund Aufnahme neuer und gleichzeitiger planmäßiger Tilgungen von Darlehen gegenüber 2018 von 18,86 Mio. Euro auf 19,27 Mio. Euro. Die sonstigen Verbindlichkeiten sind um 0,4 Mio. Euro auf 5,8 Mio. Euro gesunken. Die Eigenkapitalquote incl. Sonderposten aus Investitionszuschüssen stieg von 75,45 % auf 75,72 % und befindet sich weiterhin auf sehr hohem Niveau.

Die Ertragslage konnte das Studierendenwerk Heidelberg im Berichtsjahr in Bezug auf die Gesamterlöse stabilisieren. Die Umsatzerlöse stiegen von 30,78 Mio. Euro um 0,8 % auf 31,03 Mio. Euro. Die Einnahmen aus Studierendenwerksbeiträgen (ohne Semesterticket) stiegen von 4,3 Mio. Euro auf 4,4 Mio. Euro (+ 3,82 %) u. a. aufgrund einer Beitragserhöhung zum Wintersemester 2019/2020. Die Zuschüsse/Finanzhilfe ohne verrechnete Investitionszuschüsse stiegen von 9,17 Mio. Euro auf 9,23 Mio. Euro (+ 0,60 %). Ausschlaggebend hierfür ist vor allem der Anstieg des Kostenersatzes für den Bereich BAföG (+ 5,92 %). Der Gesamtbetrag der Erträge (GuV) stieg von 45,19 Mio. Euro um 0,77 Mio. Euro auf 45,95 Mio. Euro inklusive Zinserträgen. Die Materialaufwendungen sind insbesondere aufgrund höherer Kosten für bezogene Leistungen um 0,22 Mio. Euro gestiegen. Die Personalaufwendungen (incl. Fremdpersonal) sind im Wesentlichen aufgrund einer Tariferhöhung (Tarifabschluss + 3,01 %) um 0,27 Mio. Euro gestiegen.

Für den Vollzug der staatlichen BAföG-Auftragsverwaltung in seinem Amt für Ausbildungsförderung erhält das Studierendenwerk Heidelberg aufgrund vertraglicher Vereinbarungen mit dem Land einen pauschalen Aufwendungsersatz in Höhe von 225 Euro (i. Vj. 200 Euro) pro BAföG-Antrag. Zur Abdeckung des Mehraufwands, der bei der Bearbeitung von Auslandsanträgen für Spanien entsteht, wird ein Zuschlag von 50 Euro gewährt. Die Zahl der 2019 gestellten Anträge auf Inlandsförderung betrug 6.594 (i. Vj. 6.740), der sich hieraus errechnende Aufwendungsersatz beträgt 1,48 Mio. Euro (i. Vj. 1,35 Mio. Euro). Die Zahl der Auslandsförderungsanträge betrug 2.198 (i. Vj. 2.417), hieraus ergab sich ein Aufwendungsersatz von 0,60 Mio. Euro (i. Vj. 0,60 Mio. Euro). Insgesamt erhielt das Studierendenwerk Heidelberg so einen Aufwendungsersatz von 2,12 Mio. Euro (2018 2,00 Mio. Euro). Diese Zahl zeigt den starken Rückgang der Anträge im Bereich der Inlands- und Auslandsförderung (- 3,99 %). Der Bereich Ausbildungsförderung schließt mit einem negativen Ergebnis in Höhe von 97.527,53 Euro (i. Vj. - 228.437,71 Euro) ab.

Wie unter Ziffer 3, Verpflegungsbetriebe, bereits berichtet, konnte beim Kostendeckungsgrad die Landesvorgabe von 70 % mit erreichten 63,81 % in 2019 nicht eingehalten werden. Die Unterdeckung verringerte sich in diesem Bereich von 7,6 Mio. Euro um 0,2 Mio. Euro auf 7,4 Mio. Euro. Die Möglichkeiten, die Unterdeckung ohne Preisanpassungen zu verbessern, sind inzwischen nicht mehr existent. Der gesetzlichen Aufgabe der Studierendenwerke entsprechend gilt es, den sozialen Charakter der Verpflegungseinrichtungen zu erhalten. Da sich dieser insbesondere in einer sozialen Preispolitik manifestiert, ist eine Senkung des Subventionierungsbedarfs nicht mehr möglich. Als eines der wichtigsten Instrumente der indirekten sozialen Förderung wird die studentische Verpflegung auch künftig von Subventionen abhängig sein.

Aufwandsrückstellungen nach der II. Berechnungsverordnung sowie Sonderzuführungen zu den Instandhaltungsrückstellungen zu Gunsten der sanierungsbedürftigen Wohnheime sind nach dem BilMoG nicht mehr erlaubt. Gleichzeitig müssen alle Ausgaben für Sanierung und Instandhaltung eigener Studierendenwohnheime erfolgswirksam verbucht werden. Das Jahresergebnis wird also ganz wesentlich von der Investitionstätigkeit für Sanierung und Instandhaltung eigener Gebäude beeinflusst werden.

Zusammenfassend kann weiterhin festgestellt werden, dass Gesamtertragslage, Finanzlage und auch das Jahresergebnis unter Berücksichtigung der erfolgswirksamen Ausgaben für Sanierungen zwar zeigen, dass das Studierendenwerk Heidelberg von seiner wirtschaftlichen Potenz und Effizienz her in der Lage ist, aktuelle und künftige Herausforderungen zu meistern. Allerdings müssen Faktoren wie die Personalkostensteigerungen berücksichtigt und aufgefangen werden. Der Fünf-Jahres-Investitionsplan für die Jahre von 2020 bis 2024 mit einem Investitionsbedarf von 40,6 Mio. Euro (davon 2,4 Mio. Euro Zuschusserwartung) zeigt aber auch, dass der wirtschaftliche Erfolg und die daraus geschöpfte Liquidität dringend benötigt werden, um neue Wohnheimplätze zu schaffen bzw. den Bestand an Wohnheimplätzen aus eigener Kraft zu erhalten und zu sanieren.

C. Risiken und Chancen der künftigen Entwicklung

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden maßgeblich beeinflusst durch

  • den hohen Sanierungsbedarf von älteren Studierendenwohnheimen, wobei das Land für Sanierungsprojekte keine Mittel zur Verfügung stellen kann,
  • die Finanzhilfe des Landes Baden-Württemberg, wobei im Berichtsjahr über deren Höhe für die Jahre 2020 bis 2024 entschieden wurde,
  • die künftige Entwicklung der Studierendenzahlen,
  • die auf Dauer ungewisse Entwicklung der Antragszahlen beim BAföG und
  • langfristige Auswirkung des Tarifvertrages (TV-L) insbesondere hinsichtlich der zunehmenden Wettbewerbsunfähigkeit bei der Personalgewinnung.
  • Unvorhersehbare Ereignisse wie die aktuelle Pandemie, die das Studierendenwerk zu Betriebsschließungen zwingt und deren Auswirkungen noch nicht abschätzbar sind.

Die veränderte Betrachtung im Einzelnen:

In den einzelnen Segmenten gehen wir in der Betrachtungsweise von einem normalen Wirtschaftsjahr aus, das nicht durch Sondereffekte wie die aktuelle Corona-Krise beeinflusst wird. Auf diese Situation gehen wir im Punkt D Voraussichtliche Entwicklung gesondert ein.

Segment Facility Management

Richtungsweisend wird hier künftig die Frage sein, welche spezifischen Anforderungen studentisches Wohnen erfüllen muss und wo die Wünsche nationaler wie internationaler Mieter/Innen in Zukunft liegen werden. Ungebrochen ist die starke Nachfrage nach studentischem Wohnen. Es ist weiterhin zu erwarten, dass es zu wenig Angebote an bezahlbarem Wohnraum in Heidelberg gibt. Ein Wohnraumleerstand ist in regulären Jahren unwahrscheinlich, da auch im Jahr 2019 weniger als die Hälfte der Wohnheimplatzbewerber/Innen einen Mietvertrag erhalten haben.

Die operative Betreuung und Projektierung der geplanten Neubauten und Sanierungen wird 2020 einer der Schwerpunkte sein. Der Neubau zum Beispiel in Künzelsau mit ca. 100 Bettplätzen sorgt dafür, dass weitere bezahlbare Wohnheimplätze für die Studierenden zur Verfügung stehen. Weitere Bauplätze zur Bebauung mit Wohnheimen für Studierende werden verhandelt.

Segment Finanzhilfe

Gemäß Studierendenwerksgesetz wird die Finanzhilfe in Baden-Württemberg für fünf Jahre festgeschrieben. Die letzte Festschreibung endet im Berichtsjahr 2019, somit wurde für die Jahre 2020 - 2024 sowohl die Höhe der Finanzhilfe als auch die Verteilung innerhalb des Landes neu verhandelt. Aufgrund des Denkschriftbeitrages des Landesrechnungshofes Baden-Württemberg nach Prüfung der Studierendenwerke beschäftigt sich auch weiterhin eine Kommission mit der Höhe der Finanzhilfe. Mittlerweile steht fest, dass das Studierendenwerk Heidelberg für die für die Jahre 2020 – 2024 eine um 0,48 Mio. Euro höhere Finanzhilfe jährlich erhält.

Segment Studierendenzahlen

Mit nennenswerten wirtschaftlichen Risiken in der künftigen mittelfristigen Entwicklung des Studierendenwerks Heidelberg aufgrund stark sinkender Studierendenzahlen ist am Hochschulstandort Heidelberg in den nächsten Jahren nicht zu rechnen. Die Zahl der Studierenden blieb im Berichtsjahr stabil hoch. Je nach Hochschulregion und Lage des Campus könnte die Entwicklung der Studierendenzahlen unter Umständen und langfristig betrachtet zu teilbestandsgefährdenden Risiken führen. Da bekanntlich die Entwicklung der Studierendenwerke direkt und unmittelbar an die Entwicklung der Studierendenzahlen gekoppelt ist, muss weitsichtig entsprechende Vorsorge betrieben werden. Vor diesem Hintergrund empfiehlt der Landesrechnungshof, mögliche Fusionen der Studierendenwerke zu prüfen.

Segment Ausbildungsförderung

Ein weiterer Faktor, der das Jahresergebnis des Studierendenwerks negativ beeinflusst, sind die rückläufigen Antragszahlen im Amt für Ausbildungsförderung. Die Kostenerstattung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg für die vertraglich mit den Studierendenwerken vereinbarte Bearbeitung von BAföG-Anträgen hängt von der Zahl der eingegangenen Anträge ab. In 2019 wurden 365 Anträge weniger gestellt als im Vorjahreszeitraum, nur durch die Erhöhung der Fallkostenpauschale um 25 Euro je Antrag konnte die Unterdeckung auf eine Höhe von rund 0,98 Mio. Euro reduziert werden. Da es sich bei der Bearbeitung der BAföG-Anträge um eine hoheitliche Aufgabe handelt, arbeitet das Studierendenwerk Heidelberg darauf hin, eine Erstattung zu erhalten, die alle Kosten abdeckt.

Segment Personalgewinnung / Personalkosten

Die starken Personalkostensteigerungen der Vorjahre konnten in 2019 auch durch Umstrukturierungen in vielen Bereichen abgebremst werden. Problematisch ist nach wie vor die Besetzung von offenen Stellen. Nicht nur im Bereich IT ist der Fachkräftemangel in aller Deutlichkeit zu spüren, so dass offene Stellen nur zögerlich oder gar nicht besetzt werden können.

Große finanzielle Risiken / Wirtschaftliche Situation

Die wirtschaftliche Situation des Studierendenwerks ist auf besserem Niveau als im Vorjahr. Das Wohnheim in Mosbach konnte trotz Bauverzögerungen in Betrieb genommen werden, sodass geplante Einnahmen auch generiert werden konnten.

Im Bereich der Hochschulgastronomie sind durch die Reorganisation einerseits weiterhin Verbesserungen der Wirtschaftlichkeit zu erwarten, andererseits kommt es zu finanziellen Einbußen durch die umfangreichen Sanierungen der Mensen in Heidelberg, die mehrere Monate bis Jahre in Anspruch nehmen werden. Der Mensenbetrieb wird in dieser Zeit eingeschränkt. Temporäre Übergangseinrichtungen, sogenannte Interimslösungen, werden installiert, um die Versorgung der Studierenden sicherzustellen und die Einnahmeausfälle zu begrenzen. Jedoch stellen Errichtung und Betrieb der Ersatzeinrichtungen einen zusätzlichen Kostenfaktor dar.

Die Wirtschaftlichkeit im Bereich der Studienfinanzierung ist, wie bereits erwähnt, stark von den Antragszahlen abhängig, da das Studierendenwerk vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg eine Kostenpauschale je Antrag erhält. Bei dauerhaft sinkenden Antragszahlen könnte auf der Kostenseite beispielsweise mit Personalreduktion reagiert werden, wobei stets berücksichtigt werden muss, die Bearbeitungs- und Servicequalität konstant hochzuhalten. Unterstützend sind zusätzliche Informationsmaßnahmen zur Studienfinanzierung seitens des Marketings in Richtung der Studierenden vorgesehen.

Die Wohnheime trugen in der Vergangenheit stets einen positiven Beitrag zum Wirtschaftsergebnis bei. Der Sanierungsbedarf erfordert in den nächsten Jahren jedoch Investitionen in erheblicher Millionenhöhe, die vollständig vom Studierendenwerk zu tragen sind.

Mit einem signifikanten Rückgang der Studierendenzahlen ist nach aktuellen Berechnungen in den kommenden 10 Jahren nicht zu rechnen. Nur wenn die Zahl stark sinkt könnte dies zu Nachfrage- und Auslastungsproblemen führen, von denen insbesondere die eigenen Wohnheime und Verpflegungsbetriebe betroffen wären und die sich in erheblichem Maße direkt auf die Ertragslage des Studierendenwerks Heidelberg auswirken würden.

Das implementierte Risikomanagement wurde 2019 kontinuierlich angewendet und ermöglicht es, schnell und adäquat auf Risiken zu reagieren. Bestandsgefährdende Risiken wurden im Rahmen des Risiko¬managementsystems kurz- und mittelfristig nicht sichtbar. Für langfristige, eventuell bestandsgefährdende Risiken wurde entsprechende Vorsorge getroffen, z. B. durch befristete Vertragsgestaltungen und vorhandene Rückgabeoptionen bei Immobilen für studentischen Wohnraum nach Ablauf der Belegungsbindung von öffentlich gefördertem Wohnraum.

D. Voraussichtliche Entwicklung

Im Jahr 2020 sind einige finanziell relevante Neuerungen zu erwarten, wie die Inbetriebnahme der Neuen Mensa auf dem Bildungscampus Heilbronn, die Inbetriebnahme einer Nudelmanufaktur in der Triplex-Mensa und die Wiederöffnung des Chez Pierre in der Zentralmensa mit einem neuen und zeitgemäßen Konzept. Die finanzielle Lage des Jahres 2020 ist dennoch mit gutem Grund pessimistisch zu betrachten, nicht nur aufgrund möglicher anfallender Investitionen, die mit dem Erwerb eines Grundstücks in der Heidelberger Konversionsfläche Patrick-Henry-Village oder einem Erwerb der Heidelberger Liegenschaft Holbeinring anfallen könnten, sondern vor allem wegen der im März eingetretenen Pandemie des Coronavirus, die erhebliche Ausfälle zur Folge haben wird. Der Umfang ist zurzeit noch nicht abschätzbar, die von der Bundesregierung und den Regierungschefs der Länder beschlossenen Maßnahmen zur Verbreitungseindämmung des Virus werden jedoch wirtschaftlich erheblich einschneiden, vor allem aufgrund der nötigen Betriebsschließung von Mensen, Cafeterien und Kinderbetreuungseinrichtungen und der damit verbundenen Einnahmeeinbußen. Auch im Bereich Wohnen wird es aufgrund der Unterbrechung bzw. Verschiebung des Semesterbeginns an den Hochschulen zu Einbußen kommen, den gewichtigsten Punkt bilden jedoch die Ausfälle in den hochschulgastronomischen Einrichtungen. Personal- und Betriebskosten fallen selbstverständlich weiterhin an. Das Ergebnis des Geschäftsjahres 2020 wird damit definitiv negativ beeinflusst, auch wenn aufgrund der Beantragung von Kurzarbeit, der Einschaltung der bestehenden Betriebsschließungsversicherung und einer möglichen Unterstützung durch das Land Baden-Württemberg die negativen finanziellen Auswirkungen so weit wie möglich eingedämmt werden.

Aufgrund einer sehr konservativen Planung wurde für 2020 mit einem negativen Jahresüberschuss in Höhe von 807 TEUR gerechnet. Die aktuelle Lage aufgrund der Corona-Pandemie weist darauf hin, dass das tatsächliche Ergebnis unter Umständen noch schlechter ausfallen wird.

An dieser Stelle positiv zu erwähnen ist auch die Liquidität des Studierendenwerk Heidelbergs, die selbst in einem Worst-Case-Szenario, wie einer Schließung der Gastronomieeinrichtungen bis Ende 2020, eine Weiterführung des Geschäftsbetriebes gewährleisten kann.

E. Sonstige Angaben

Public Corporate Governance Kodex des Landes Baden-Württemberg (PCGK)

Durch den Beschluss des Verwaltungsrates vom 17. Juli 2014 ist der PCGK beim Studierendenwerk Heidelberg ab diesem Zeitpunkt anzuwenden. Die Geschäftsführung hat am 1. April/8. April 2020 gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates den Corporate Governance Bericht und die Entsprechenserklärung zur Anwendung des PCGK in der vom Ministerrat beschlossenen Fassung vom 8. Januar 2013 abgegeben. Im Rahmen der Verwaltungsratssitzung anlässlich der Feststellung des Jahresabschlusses 2019 wird hierüber berichtet und der Corporate Governance Bericht der Billigung vorgelegt. Es wird auf die Veröffentlichung im Internet unter http://www.stw.uni-heidelberg.de/sites/default/files/download/pdf/corporate-governance-bericht-de.pdf verwiesen.

Heidelberg, den 20. April 2020

Studierendenwerk Heidelberg
Anstalt des öffentlichen Rechts

Die Geschäftsführerin


Jahresabschluss

Bilanz zum 31. Dezember 2019

A k t i v a

2019

2018

EUR

EUR

EUR

EUR

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Entgeltlich erworbene Software

57.068,00

85.659,00

2. Erbbaurechte

32.908,00

89.976,00

33.552,00

119.211,00

II. Sachanlagen

1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken

107.589.976,21

98.402.467,21

2. Betriebs- und Geschäftsausstattung

4.637.125,08

5.410.640,08

3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

603.655,06

112.830.756,35

5.787.604,78

109.600.712,07

III. Finanzanlagen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen

25.000,00

25.000,00

2. Wertpapiere des Anlagevermögens

0,00

0,00

3. Sonstige Ausleihungen

41.583,49

66.583,49

50.027,08

75.027,08

112.987.315,84

109.794.950,15

B. Umlaufvermögen

I. Vorräte

1. Hilfs- und Betriebsstoffe

35.259,99

35.316,35

2. Waren

167.156,75

202.416,74

169.449,71

204.766,06

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

267.525,90

276.536,71

Forderungen an verbundene Unternehmen

0,00

29.642,06

Sonstige Vermögensgegenstände

2.103.212,66

2.370.738,56

2.164.319,96

2.440.856,67

III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

13.395.997,94

15.141.553,80

15.969.153,24

17.816.818,59

C. Rechnungsabgrenzungsposten

69.082,79

100.233,47

Bilanzsumme

129.025.551,87

127.712.002,21

Bilanz zum 31. Dezember 2019

P a s s i v a

2019

2018

EUR

EUR

EUR

EUR

A. Eigenkapital

1. Allgemeine Rücklage

7.934.328,14

7.689.683,14

2. Zweckgebundene Rücklage

46.537.866,26

46.545.550,26

3. Zweckgebundene Instandhaltungsrücklage eigene Gebäude

30.062.451,12

29.317.016,52

4. Bilanzgewinn/Bilanzverlust (minus)

260.169,00

84.794.814,52

244.645,00

83.796.894,92

B. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen

12.906.963,92

12.542.790,92

C. Rückstellungen

1. Rückstellungen für Pensionen

20.429,00

21.717,00

2. Rückstellungen für Wohnheiminstandhaltung

345.510,59

359.028,66

3. Steuerrückstellungen

0,00

192.780,00

4. Sonstige Rückstellungen

1.575.471,77

1.941.411,36

1.548.277,14

2.121.802,80

D. Verbindlichkeiten

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

19.272.838,18

18.855.810,97

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

1.540.444,43

1.645.814,30

3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

13.188,20

39.641,00

4. Sonstige Verbindlichkeiten

5.797.173,43

26.623.644,24

6.176.816,33

26.718.082,60

E. Rechnungsabgrenzungsposten

2.758.717,83

2.502.788,91

Bilanzsumme

129.025.551,87

127.682.360,15

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019

2019

2018

EUR

EUR

EUR

EUR

1. Umsatzerlöse

31.028.734,85

30.781.821,63

2. Zuschüsse / Finanzhilfe

a) Finanzhilfe

3.292.134,03

3.292.134,03

b) Aufwendungsersatz

2.119.045,04

2.000.598,64

c) Zuschüsse

3.817.563,08

9.228.742,15

3.881.782,67

9.174.515,34

3. Beitragseinnahmen

4.685.579,93

4.526.132,84

4. Sonstige betriebliche Erträge

703.379,75

407.718,54

5. Materialaufwand

a) Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezog. Waren

-5.441.885,95

-5.799.735,74

b) Aufwendungen für bezog. Leistungen

-10.927.545,28

-16.369.431,23

-10.346.657,93

-16.146.393,67

6. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter

-16.259.652,53

-15.890.595,27

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung

-4.583.643,46

-20.843.295,99

-4.336.898,97

-20.227.494,24

7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

-4.036.203,14

-3.915.851,22

8. Auflösung von Investitionszuschüssen

307.827,00

-3.728.376,14

292.303,00

-3.623.548,22

9. Sonstige betriebliche Aufwendungen

-3.321.889,92

-4.174.430,88

10. Erträge aus anderen Wertpapieren

0,00

0,00

11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

679,41

6.784,30

12. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens

0,00

0,00

13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

-132.761,25

-189.893,97

14. Ergebnis nach Steuern

1.251.361,56

535.211,67

15. Sonstige Steuern

-253.441,96

-245.268,02

16. Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag (minus)

997.919,60

289.943,65

17. Entnahme aus zweckgeb. Rücklagen

1.453.330,87

2.193.240,24

18. Einstellung in zweckgeb. Rücklagen

-2.191.081,47

-2.238.538,89

19. Bilanzgewinn / Bilanzverlust (minus)

260.169,00

244.645,00

Entwicklung Bilanzsumme und Anlagevermögen (in Mio. Euro)
Verhältnis der Ertragsarten
Entwicklung der Erträge 1990 - 2019 (in Mio. Euro)
Aufwendungen nach Bereichen
Entwicklung der Erträge und Aufwendungen (in Mio. Euro ohne Umlagen)
Verhältnis der Aufwandsarten
Arbeitswelt und Personalentwicklung

Der gegenwärtige Fachkräftemangel ist zunehmend auch im Studierendenwerk Heidelberg zu spüren, insbesondere bei der Besetzung von Schlüsselpositionen. Umso wichtiger ist es als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben und seinen Mitarbeitenden bestmögliche Rahmenbedingungen zu bieten sowie eine motivierende und positive Unternehmenskultur, ein familienfreundliches und persönliches Betriebsklima. Das Studierendenwerk Heidelberg unternimmt bereits sehr viel für seine Mitarbeitenden und hat auch im Berichtsjahr seine Leistungen erweitert und das Bewerbungsmanagement professionalisiert.


Personalbefragung – und Umsetzung der Impulse

Bei 560 Mitarbeitenden ist es schwierig jeden einzeln kennenzulernen und zu verstehen was ihn oder sie bewegt. Da es sich bei der Zufriedenheit am Arbeitsplatz jedoch um ein Herzensanliegen Tanja Modrows handelt und sie als zu Beginn des Jahres noch neue Geschäftsführerin unmöglich wissen konnte, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umtreibt oder welche bisher vielleicht unartikulierten Wünsche nach Veränderung in der Belegschaft bestehen, stieß sie im Frühjahr 2019 eine Personalbefragung an und rief sämtliche Mitarbeitenden auf in anonymer Form Verbesserungsvorschläge und Kritik einzubringen. Die sich ergebenden Impulse wurden im Anschluss gebündelt und zur Weiterbearbeitung in drei eigens gegründete Arbeitsgruppen gegeben, die sich abteilungsübergreifend aus Freiwilligen zusammensetzen und sich in regelmäßigen Treffen mit den artikulierten Anliegen der Kolleginnen und Kollegen auseinandersetzen. Thematisch geht es in den Gruppen beispielsweise um die Ausgestaltung von Betriebsfeiern und Jubiläen, um Fragen der Gesundheit am Arbeitsplatz oder allgemeine Organisationsfragen. Eine besonders motivierte Arbeitsgruppe, die sich der Optimierung des betrieblichen Verbesserungsmanagements annahm, hat sich zur Weiterführung ihrer Arbeit dauerhaft konstituiert und ein Prüfungsgremium gebildet, das künftig eingehende Verbesserungsvorschläge von Mitarbeitenden entgegennimmt, diskutiert und der Geschäftsführung zur Entscheidung vorlegt.

Umsetzung der Dienstvereinbarung: FreiZeit

Nach der Implementierungsphase im Spätjahr 2018 wurde im ersten Halbjahr 2019 die Dienstvereinbarung FreiZeit umgesetzt. Mit ihr haben Beschäftigte die Möglichkeit Entgeltbestandteile und Zeitanteile auf ein Lebensarbeitszeitkonto einzuzahlen, um sich später eine Auszeit zu gönnen oder eine rentennahe Freistellung zu erhalten. Hierzu gibt es zwei Modelle: mit der sogenannten AusZeit können sich Mitarbeitende für einen Zeitraum von drei bis zwölf Monaten ganz oder teilweise freistellen lassen: der private Hausbau, die langersehnte Reise oder zeitintensive Weiterbildung, all das ist bei entsprechender Kontodeckung nun ohne Einbußen möglich. Das in der AusZeit anfallende Gehalt wird aus der angesparten Summe des AusZeitkontos finanziert und die Sozialbeiträge werden vom Studierendenwerk abgeführt. Mit dem zweiten Modell, der sogenannten HerbstZeit, ist eine teilweise oder vollständige Freistellung unmittelbar vor Rentenbeginn möglich. Sie ist insbesondere für Berufsgruppen mit einer hohen körperlichen Belastung attraktiv, um sich bei eventuell vorhandenen Beschwerden zu entlasten. Das Modell wird daher auch vom Studierendenwerk zu 50 Prozent bezuschusst, bei einer Höchstgrenze von 300 Euro pro Jahr.

Ausblick 2020

Professionalisierung des Bewerbungsmanagements

Der Personalabteilung steht neuerdings eine Bewerbungsmanagementsoftware des Anbieters BITE zur Verfügung, die Abteilungsangestellte von der Erstellung und Veröffentlichung von Stellenausschreibungen über die Bewerbungsverwaltung bis hin zur Beurteilung und Auswahl geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten unterstützt. Die Einführung der Software wurde aus datenschutzrechtlichen Bestimmungen notwendig und vereinfacht den gesamten Bewerbungsbearbeitungsprozess: Ausschreibungen können schneller und einfacher getätigt werden, die Datenübernahme aus Bewerbungen erfolgt automatisch, die Bewerbungsverwaltung ist übersichtlicher und Analysetools erleichtern die Arbeit.

Neue Dienstvereinbarung zur Arbeitszeit

Zur Schaffung einer modernen Dienstvereinbarung rund um das Thema „Arbeitszeit“ wurde in der Vergangenheit eine Arbeitsgruppe gegründet, die intensiv Ideen sammelte. Im Jahr 2020 soll nun eine Rahmenvereinbarung geschaffen werden, die für das gesamte Studierendenwerk geltende Regelungen festlegt und die verschiedensten Aspekte des Themas „Arbeitszeit“ aufgreift. Das betrifft beispielsweise Fragen zur Arbeit von zu Hause, Regelungen zum Lebensarbeitszeitkonto, den Umgang mit Arztbesuchen, Pausen- und Dienstreiseregelungen oder die Handhabung der Zeiterfassung. Darüber hinaus werden fachabteilungsspezifische Regelungen entwickelt, die für Fälle wie den Schichtdienst, die Leistung von Mehrarbeit, den Umgang mit Servicezeiten, Gleitzeit und Sonderdiensten gedacht sind. Das übergeordnete Ziel sind klare Vorgaben, die sowohl von der Geschäftsführung, dem Personalrat und der Belegschaft unterstützt werden.

Zusammensetzung der Belegschaft nach Leistungs-/Aufgabenbereichen
Beschäftigungsstruktur im Studierendenwerk Heidelberg
Hochschulgastronomie

Studieren mit leerem Magen ist in etwa wie Sport mit vollem: keine gute Idee. Um seinen Studierenden in Heidelberg und an den anderen Standorten eine nährstoffreiche und qualitativ anspruchsvolle Essensversorgung zu sozialverträglichen Preisen zu bieten, betreibt die Hochschulgastronomie des Studierendenwerk Heidelbergs mit ihren ca. 280 Mitarbeitenden insgesamt 21 teilweise mehrfach preisgekrönte Mensen und Cafés. Die mentale Leistungsfähigkeit seiner Studierenden unterstützend liegt der Angebotsschwerpunkt bewusst auf regionalen, saisonalen, fair gehandelten und aus biologischem Anbau stammenden Produkten.


Interne Reorganisation – systematisch besser werden

Die zu Beginn des Berichtsjahres von der Geschäftsführung eingeleitete Reorganisation beabsichtigt eine „gesündere Organisation“ zu schaffen. Dafür wurde begonnen die Aufbau- und Ablauforganisation der gesamten Hochschulgastronomie neu zu erarbeiten, Prozesse, Schnittstellen und Verantwortlichkeiten neu zu definieren und die Zusammenarbeit der einzelnen Mitarbeitenden wurde in den Blick genommen. Es galt und gilt weiterhin die Voraussetzungen zu schaffen, dass Menschen gut und gerne in der Hochschulgastronomie arbeiten und die wirtschaftlichen Ziele zuverlässig erreicht werden. Zunächst hat ein breites Führungsteam des Studierendenwerks zusammen mit dem Personalrat die Zielorganisation für die Hochschulgastronomie bestimmt und beschrieben. Die Ergebnisse stießen auf breiten Rückhalt in der Belegschaft, was die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit des Vorhabens unterstreicht. Im nächsten Schritt haben sich die gastronomischen Einrichtungs- und Bereichsleitungen über mehrere Monate hinweg regelmäßig in Workshops getroffen und gemeinsam an der Optimierung von Strukturen und Prozessen gearbeitet, ein gemeinsames Führungsverständnis entwickelt und die Zusammenarbeit auch Einrichtungs-übergreifend auf eine neue Ebene gehoben. Das Teamwork in der Hochschulgastronomie soll geprägt sein von Transparenz, Offenheit, Klarheit sowie Respekt und eine fundierte Grundlage bilden, dass Mitarbeitende freiwillig Mitverantwortung für ihren Handlungs- und Gestaltungsbereich übernehmen. Der Kerngedanke und Grundantriebskraft der Reorganisation ist auch in Zukunft dem originären Auftrag des Studierendenwerks gerecht zu werden: seinen Studierenden die bestmöglichen Dienstleistungen und Services zu bieten.

Mensa Backstage – gelebte Transparenz

Den meisten Heidelberger Studierenden ist sie bekannt: die Zentralmensa im Neuenheimer Feld, die größte Mensa des Studierendenwerks, mit tausenden BesucherInnen pro Tag. Doch wie sieht es eigentlich hinter der Theke aus und welche Arbeit wird dort geleistet, damit alle Studierenden mit Essen und Trinken versorgt werden? Mit der Aktion „Mensa Backstage“, die auch für Heilbronner Studierende am Campus Sontheim angeboten wurde, konnten Studierende Blicke hinter die Kulissen werfen, die Küche sowie angeschlossene Räume erkunden und vom Küchenpersonal erfahren, woher verwendete Zutaten stammen, wie sie verarbeitet werden, welche Hygienevorschriften einzuhalten sind und vieles mehr. Das Studierendenwerk kann sich Transparenz erlauben und macht es gerne: bei den kostenlosen Führungen bleibt keine Frage unbeantwortet.

Offen für Neues, Inspirationen sammeln

Kulinarisch leistet das Küchenpersonal des Studierendenwerk Heidelbergs seit Jahren exzellente Arbeit, wie zahlreiche und regelmäßig wiederkehrende Auszeichnungen belegen. Mit dazu beiträgt, dass sich die Mitarbeitenden nicht auf Erreichtem ausruhen und kontinuierlich fortbilden, offen für Neues sind und Inspirationen sammeln, wo immer sich die Gelegenheit bietet. Solche gab es auch wieder im Berichtsjahr, da die Mensen der Studierendenwerke Bonn und Hannover zum kollegialen und intensiven Austausch ihre Pforten öffneten. Highlights dieser Mensen sind beispielsweise die Pastastation in Bonn, an der Nudeln und Pizzen direkt vor den Gästen zubereitet werden. Hannover hingegen glänzt mit einer zentralisierten Zubereitungsstätte, in der mit hochindustrieller Ausstattung sämtliche Speisen hergestellt werden – bei immerhin 18 Einrichtungen. Die Heidelberger Delegation aus Köchen und anderen Fachkräften des Studierendenwerks war positiv überrascht. Man darf es einmal zugeben: auch andere leisten gute Arbeit. Das Team des Studierendenwerks hat einige Eindrücke mitnehmen können und erste Ideen zur Anwendung im eigenen Hause sind schon in Arbeit.

Fokus Nachhaltigkeit – von Bruderhähnen und 20 Tonnen Bio-Nudeln

In puncto Nachhaltigkeit hat jedes Unternehmen Luft nach oben, auch wenn bereits viel unternommen wird. Im Berichtsjahr sind dem Studierendenwerk bedeutende Schritte nach vorn gelungen: Durch die Umstellung von über 20 Tonnen Teigwaren auf Alternativen aus biologischem Anbau konnte der prozentuale Bioanteil in diesem Jahr spürbar gesteigert werden; Nudeln gibt es jetzt ausschließlich in Bioqualität und sie werden bald vom Studierendenwerk selbst hergestellt, doch mehr dazu im Ausblick 2020. Von der Vermeidung von Palmöl, über den Fokus auf vegetarische und vegane Ernährung, das Studierendenwerk verfolgt alle Dimensionen der Nachhaltigkeit. Darüber hinaus ist das Tierwohl eine Herzensangelegenheit und leitender Gedanke im Einkauf: so konnten zur Weihnachtszeit Gänsekeulen angeboten werden, die ausschließlich aus Freilandhaltung stammen. Besonders stolz ist die Hochschulgastronomie auf die Einführung von verschiedenen Bruderhahn-Erzeugnissen, bei deren Herstellung männlichen Küken ein deutlich längeres Leben ermöglicht wird. Das Angebot an rein pflanzlichen Speisen wächst stetig mit der steigenden Nachfrage der Studierenden, ist aber auch von dieser abhängig. Das Studierendenwerk unterstützt daher aktiv die Aufklärungsarbeit gemeinnütziger Organisationen und realisierte auch deshalb im Berichtsjahr wieder Aktionswochen wie die „vegan taste week“ der Albert Schweitzer Stiftung oder, mit Blick auf ethische Kaufentscheidungen generell, die „faire Woche“, in der fair gekocht und fair gehandelte Produkte vorgestellt werden.

Ausblick 2020

Unterirdisch gelegen, überirdisch im Design: im Frühjahr 2020 eröffnet die neue Mensa auf dem Bildungscampus in Heilbronn, die mit verschiedenen Highlights wie autonomen Kassen, einer state-of-the-art-Küchentechnik, einer Getränkeausgabe ausschließlich für Mehrweggetränke und einer Frontcooking-Station als bundesweite Vorzeigemensa gilt. Mehrweg statt Einweg heißt es auch an anderen Standorten, wenn das Studierendenwerk im März sein Mehrwegkonzept erweitert und zur Natur- und Ressourcenschonung das reCup-System einführt. Der ohnehin schon fair gehandelte Biokaffee in den Mensen und Cafés des Studierendenwerks kann dann in Glastassen, Studierendenwerks-Mehrwegbecher, selbst mitgebrachte Gefäße oder eben in die neuen mit nur einem Euro Pfand versehenen reCup-Becher gefüllt werden. Wer dennoch zu Einwegbechern greifen möchte kann diese weiterhin bekommen, dann jedoch gegen einen zwar geringen, aber vielleicht zum Umstieg motivierenden Aufpreis. Um so umweltgerecht wie möglich zu agieren, sind auch Lieferwege und die Verwendung von Spritzmitteln zu beachten. Entsprechend fokussiert das Studierendenwerk auf Bio und Regionalität und setzt um die Jahresmitte ein neues Zeichen in der Triplex-Mensa: Geplant ist die Eröffnung einer hinter Glasscheiben transparent gelegenen Nudelmanufaktur, die die Heidelberger Einrichtungen des Studierendenwerks mit frischer Bio-Pasta versorgt und durch die Eigenproduktion Lieferwege deutlich verringert. Wer nicht genug von der Pasta bekommen kann, dem steht der „Fabrikverkauf“ zur Verfügung. Hier gibt es tagesfrische und Trockenpasta zum Mitnehmen.

Umsatzverhältnis Mensarien
Entwicklung Ertrag, Personalaufwand und Wareneinsatz

Zahl der Verpflegungsbetriebe in 2019

19

Umsatzerlöse (EUR)

2018

13,27 Mio.

2019

13,05 Mio.

Hochschulgastronomie

Entwicklung der Erträge

2001

2018

2019

Veränderung in %

Einrichtungen

EUR

EUR

EUR

2018/2019

2001/2019

Mensen & Cafés

Marstallhof

1.061.821

4.432.653

4.144.106

-6,51%

290,28%

Universitätsplatz

1.198.215

1.229.700

1.243.945

1,16%

3,82%

Zwischensumme Altstadt

2.260.036

5.662.353

5.388.051

-4,84%

138,41%

INF 304

2.033.788

4.494.432

4.416.125

-1,74%

117,14%

PH Keplerstraße

204.985

198.217

183.332

-7,51%

-10,56%

HHN Heilbronn

291.565

840.463

799.897

-4,83%

174,35%

HHN Künzelsau

115.060

197.148

188.565

-4,35%

63,88%

DHBW Heilbronn

1.083.127

1.157.287

6,85%

Zwischensumme

4.905.434

12.475.740

12.133.257

4,22%

154,32%

Cafés

186.739

366.542

333.840

-8,92%

78,77%

Automatenbetrieb

124.756

475.294

584.865

23,05%

368,81%

Wareneinsatz insgesamt

2.243.949

5.799.736

5.441.886

-6,17%

142,51%

Erträge insgesamt

5.216.929

13.317.576

13.051.962

-1,99%

150,18%

Wareneinsatz/Umsatz

43,01%

43,55%

41,69%

-4,26%

-3,07%

(Umsätze = Erträge ohne verrechnete Investitionszuschüsse)

Facility Management

Wohnen im Studierendenwohnheim ist seit eh und je gefragt: Im Berichtsjahr konnte das Studierendenwerk Heidelberg 4700 Wohnheimplätze für Heidelberger Studierende anbieten. Damit versorgt das Studierendenwerk ziemlich genau 15 Prozent aller Studierenden der Universitätsstadt mit Wohnraum zu sozialverträglichen Preisen. Der Bedarf wächst konstant, sowohl in Heidelberg als auch an den Außenstandorten wie Heilbronn oder Mosbach. Insbesondere bei internationalen Studierenden werden Wohnheime immer beliebter: die MieterInnen kommen mittlerweile aus insgesamt 123 verschiedenen Nationen. Um zukünftig noch mehr Studierende unterzubringen, arbeitet das Studierendenwerk parallel an mehreren Planungs- und Bauprojekten, die 2019 spürbar vorangetrieben wurden.


Neues von den Außenstandorten: ein Überblick

Bis 2018 stand das Gebäude noch leer und sollte nur für wenige Monate bezogen werden: der historische Bau der Steyler Missionare auf einem Berg am Waldrand half damals 15 internationalen Studierenden der DHBW Mosbach kurzfristig eine Unterbringung zu finden. Die Last-Minute-Unterbringung konnte deshalb gelingen, weil der Vertragspartner des Studierendenwerks auf pragmatische und schnelle Weise bereit war die notwendigen Räume gegen eine lediglich kostendeckende Aufwandsentschädigung zur Verfügung zu stellen. Ob nostalgischer Touch oder der Talblick, die Wohnungen kamen so gut an, dass sich aus einer Notlösung eine längerfristige Option entwickelte: Die Bettplätze wurden aufgestockt, die Zimmer voll belegt und das Gebäude bis vorerst 2023 angemietet. Neuen Wohnraum gibt es nicht nur auf dem Berg, sondern auch im Herzen Mosbachs, wie das direkt neben der DHBW liegende neue Studierendenwohnheim zeigt, das zum Wintersemester 2019/20 bezogen wurde und dessen 84 Plätze mittlerweile voll belegt sind. Die Unterbringung der Studierenden hatte höchste Priorität; an zweiter Stelle folgt die Mobilität: Die Tiefgarage wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2020 fertiggestellt werden, direkt im Anschluss folgen die Außenanlagen. Bis es soweit ist, können die BewohnerInnen nach wie vor kostenlos auf vom Studierendenwerk angemieteten Stellplätzen in der Nähe des Wohnheims parken.

Wie auch in einem weiteren Mosbacher Gebäude wurde im Berichtsjahr in Heilbronn die Internetversorgung nachgerüstet. In der Max-Planck-Straße steht jetzt in den Apartments und Lernräumen flächendeckend W-LAN zur Verfügung.

Bauliche Fortschritte in Mosbach, digitale in Heilbronn, planerische in Künzelsau und Schwetzingen: nach den ersten Gesprächen zu Grundstücks- und Gebäudegestaltung an den beiden Außenstandorten wurden im Berichtsjahr die ins Auge gefassten Grundstücke fixiert. In Schwetzingen laufen mittlerweile die Vorbereitungen für die Projektierung eines Wohnheims. In Künzelsau klärt die Landesbehörde Vermögen- und Bau Details zur bebauenden Fläche. Die beiden Projekte werden für die Studierenden vor Ort so schnell wie möglich vorangetrieben.

Neues aus Heidelberg

In Heidelberg standen 2019 die Bestandsgebäude des Studierendenwerks im Fokus. Fassaden und Dach des Wohnheims in der Hauptstraße 226 wurden aufwendig saniert. Die Sanierung der nach ihrem Architekten getauften Fiebiger-Häuser im Heidelberger Nord-Westen ging weiter. Pünktlich zum Sommersemester konnte die Sanierung und W-LAN-Ausstattung der Gebäude INF 687 und 688 abgeschlossen werden. Apropos W-LAN: 2019 begannen die Planungen, um die historischen und denkmalgeschützten Gebäude in der Heidelberger Altstadt an das kürzlich verlegte Glasfasernetz der Stadt anzubinden oder alternative Versorgungsmöglichkeiten zu nutzen.

Das neue MieterInnenportal für die Wohnheime

Über das neue und kostenfreie MieterInnen-Portal können die MieterInnen der Wohnheime des Studierendenwerk Heidelbergs einfach und bequem von zu Hause aus ihren Mietvertrag verlängern oder kündigen und Umzugsanträge stellen. Für die Änderung persönlicher Daten ist ein Gang zur Wohnheimverwaltung künftig nicht mehr nötig, da Bankverbindungen, Telefonnummern oder E-Mail-Adressen direkt im Online-Portal geändert werden können und die Studien- bzw. Immatrikulationsbescheinigungen einfach hochgeladen werden.

Ausblick 2020

2020 werden die laufenden Bauprojekte fortgeführt und teilweise abgeschlossen. Im Neuenheimer Feld werden ab Oktober die Gebäude INF 695 und 696 saniert, in der Heilbronner Cäcilienstraße und der Mosbacher Odenwaldstraße die Außenanlagen gestaltet. In Schwetzingen beginnen die Voruntersuchungen für eine geplante Wohnanlage und in Künzelsau wird die mögliche Bebauung definiert. In Heidelberg ist derzeit kein weiterer Neubau geplant, doch könnte das laufende Masterplanverfahren daran etwas ändern: Je nach Entwicklung lassen sich Planungsideen entwerfen und neue Möglichkeiten im Neuenheimer Feld generieren. Dasselbe gilt für die Konversionsfläche des Patrick Henry Village. Das Studierendenwerk Heidelberg ist bereits mit den Verantwortlichen im Gespräch.

Wie in den anderen Abteilungen des Studierendenwerks kommt dem Thema „Nachhaltigkeit“ im Facility Management besonderes Gewicht zu: In 2020 soll beispielsweise das komplette Sortiment an und die Nutzung von Reinigungsmitteln auf höchstmögliche Umweltverträglichkeit und biologische Abbaubarkeit umgestellt werden. Die Abteilung beginnt mit der Umstellung der Fahrzeugflotte auf nachhaltige Antriebe wie CNG. Neubauten werden generell mit einem sehr hohen Anteil nachhaltiger und nachwachsender Baustoffe und unter möglichst geringem Energieverbrauch errichtet. Eine Marktsondierung zur Umstellung der Stromversorgung und letzte Umstellungen von Gebäudebeleuchtungen von Leuchtstoffröhren zu LED oder Energiesparlampen sind weitere Beispiele, die die Fokussierung auf und Verfolgung von Nachhaltigkeitszielen unterstreichen.

Wohnheimstandorte mit Platzzahlen
4700
Heidelberg
455
Heilbronn
35
Bad Mergentheim
122
Mosbach
129
Mannheim

Mietspiegel Wohnheime 2019

Möbliertes Einzelzimmer mit Gemeinschaftseinrichtungen (10 - 20 Personen)

165 € - 250 €

Möbliertes Einzelzimmer in Wohngruppe (2 - 9 Personen)

186 €- 345 €

Einzelappartement (möbliert oder unmöbliert)

190 €- 363 €

Familienwohnungen, teilweise möbliert (2 - 4 Zimmer, 38 - 83 qm)

285 €- 550 €

(Warmmieten, alles inklusive)

Bewerbungen und Aufnahmen

2018

2019

Bewerbungen

Aufnahmen

Prozent

Bewerbungen

Aufnahmen

Prozent

Heidelberg

6.836

2.421

35,42%

7.219

2.527

35,00%

Heilbronn

651

367

56,37%

740

315

42,57%

Bad Mergentheim

51

16

31,37%

64

22

34,38%

Mosbach

76

5

6,58%

256

104

40,63%

Mannheim

235

83

35,32%

247

99

40,08%

Bauprojekte

Plätze

Baukosten
Mio. EUR

Zuschuss
Mio. EUR

Fertigstellungs-
termin

Neubau Wohnheim in Heilbronn

82

5,81

0,66

2018

Neubau Wohnheim in Mosbach

84

7,70

0,67

2019/2020

Sanierungsprojekte

Plätze

Baukosten
Mio. EUR

Fertigstellungs-
termin

Sanierung INF 686

2,02

2018

Sanierung INF 687 und 688

3,53

2019

Sanierung INF 695 und 696

0,78

im Bau befindl.

Internationales

Heidelberg ist ein international renommierter Wissenschaftsstandort und entsprechend länderübergreifend eine begehrte Adresse für Auslandsaufenthalte. Die Universität profitiert von ihren Studierenden unterschiedlichster Herkunft, was natürlich auch vice versa gilt. Damit ein Auslandsaufenthalt über Forschung und Lehre hinaus zu einer besonderen Zeit wird, liefert das Studierendenwerk Heidelberg bestmögliche Rahmenbedingungen – und ist ein verlässlicher Partner wenn es um das Ankommen und die Integration vor Ort geht.


Internationales Leben im Wohnheim

Da der freie Wohnungsmarkt für internationale Neuankömmlinge ein schwieriges Feld darstellt, fungieren die Wohnheime des Studierendenwerk Heidelbergs als zentrale Stütze bei Auslandssemestern. Es gilt der Anspruch die Betreuung der Ankommenden so engmaschig wie möglich zu halten, weswegen auch ein aktives Netzwerk von rund 60 studentischen TutorInnen geschaffen wurde und seitdem von der Stabstelle koordiniert wird. Die TutorInnen unterstützen bei Fragen des studentischen Alltags und dienen als Schnittstelle zwischen den Studierenden und dem Studierendenwerk, das in Konfliktfällen auf die betroffenen Parteien zugeht und zur Entspannung der jeweiligen Situation beiträgt. Das funktioniert sehr gut und ist unter anderem dem Umstand geschuldet, dass die TutorInnen jeden internationalen Studierenden schon bei der Anreise persönlich kennenlernen. Der enge Draht hilft, um das Zusammenleben zwischen sämtlichen Studierenden so reibungslos wie möglich zu halten und die Integration der Gäste zu erleichtern.

ServicePaket

Die Serviceleistungen des Studierendenwerk Heidelbergs setzen nicht erst nach der Einreise an: bei Bedarf wird bereits die Planung des Aufenthalts in Heidelberg unterstützt und mit den wichtigsten Angeboten in gebündelter Form erleichtert. Studierende können sich nämlich auf die sogenannten ServicePakete bewerben, die über die mehrsprachige Internetseite des Studierendenwerks zu finden sind und je nach gefragter Information – von der Krankenversicherung, über den Flughafen-Transfer bis zum vorgebuchten Wohnheimzimmer – all das beantworten, was ein Auslandsaufenthalt an Fragen aufwirft: mit einem garantierten Wohnheimzimmer, einer Campuscard sowie einem Semesterticket inklusive. Da die ServicePakete einen einfachen und personell flankierten Start in Heidelberg versprechen, werden sie in limitierter Auflage angeboten, um eine optimale Betreuung gewährleisten zu können. Besonders beliebt bei den Studierenden ist die Exkursion nach München, die Teil des Angebots ist. Bei dem Wochenendausflug in die Hauptstadt des Freistaats steht ein Besuch des Deutschen Museums und des Schlosses Nymphenburg auf dem Plan, ebenso eine Stadtführung samt anschließender Zeit zum Flanieren. Die Reise dient in erster Linie der Vernetzung mit den KommilitonInnen und dem leichteren Ankommen in Deutschland.

Kulturelles Leben

Um neben dem Studieren und Lernen in Deutschland die Freizeit so attraktiv wie möglich zu gestalten, hat das Studierendenwerk Heidelberg schon vor etlichen Jahren internationale Länderabende etabliert, bei denen die Kulinarik und Kultur je einer Nation im Vordergrund stehen. Darüber hinaus sorgen das internationale Sprachcafé und Filmvorführungen in Originalsprache und Untertiteln im Marstallcafé für zusätzlichen Austausch. Im Berichtsjahr ist kulturell wieder eine ergebnisreiche Zusammenarbeit mit den SiedlungssprecherInnen der Wohnheimsiedlungen gelungen: nach der im Juli einsetzenden Vorarbeit konnte im Dezember 2019 eine neue studentische Bar in Heidelberg eröffnen. Sie ist in einem Studierendenwohnheim, dem Im Neuenheimer Feld 684 untergebracht, und liegt damit im Zentrum der größten studentischen Siedlung Heidelbergs mit über 1.600 BewohnernInnen, von denen ca. 35-40 Prozent zu den internationalen Studierenden zählen. Die Bar wurde auf Wunsch der BewohnerInnen ins Leben gerufen und schließt eine von den Studierenden liebevoll genannte „Versorgungslücke“.

Netzwerkpflege für internationale Studierende

Für gelingende und reibungsfreie Anreisephasen internationaler Studierender ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen und dem Studierendenwerk Heidelberg notwendig. Sowohl die Universität Heidelberg als auch die Hochschule Heilbronn stehen in intensivem Austausch mit der Stabstelle Internationales, was sich in der Praxis unter anderem darin zeigt, wenn Neuankömmlinge mit maßgeschneiderten wiederholungsfreien Informationen an einem zentralen Punkt begrüßt und mit allem Nötigen für ihr Studium und zu ihren Unterkünften versorgt werden. An den anschließenden Einführungstagen der Hochschulen informiert das Studierendenwerk Heidelberg zum praktischen Leben in den Wohnheimen und beantwortet noch offene Fragen der internationalen Gäste. Eine durchdachte, kooperativ entstandene und strukturell optimierte Organisation garantiert größtmögliche Effizienz.

Ausblick 2020

Die Anforderungen an das Studierendenwerk Heidelberg als Hochschuldienstleister wachsen abteilungsübergreifend und betreffen auch das Querschnittsfeld Internationales. Das Desiderat der Stabstelle ist weiterhin ein Gästehaus für diejenigen internationalen Studierenden, die einen vergleichsweise kurzen Aufenthalt auf dem Campus anstreben und somit nicht zur halbjährlich anwesenden Mehrheitsgruppe zählen. Die studentische Mobilität ist derzeit im Wandel, ein Trend von klassischen Semestern hin zu Trimestern oder einzelnen Aufenthaltsmonaten erkennbar. Das erfordert selbstredend neue Unterbringungszeiten und eine neue Form der Flexibilität in der Unterkunftsorganisation. Gerade in Heidelberg wird das 4EU+-Programm absehbar an Fahrt aufnehmen und die europäische Universitätskooperation intensivieren. Als Partner der Universität will das Studierendenwerk Heidelberg den neuen Bedürfnissen gerecht werden und frühzeitig die Weichen stellen, um den steigenden Zahlen internationaler Studierender bei gleichzeitig kürzerer Aufenthaltszeit gerecht zu werden.

Neben diesem größeren Projekt kann sich das Studierendenwerk 2020 hoffentlich auf eine besonders angenehme Angelegenheit freuen: für den Juni ist eine einwöchige Studienreise zum Crous Montpellier in Südfrankreich geplant, dem dortigen Studierendenwerk, mit dem Heidelberg seit vielen Jahren gute Kontakte pflegt. Neben interessanten Einblicken in die Arbeitsweise und Ausgestaltung des Crous‘ haben die Teilnehmenden des Studierendenwerk Heidelbergs und der Studierendenschaft die Gelegenheit die landschaftliche Vielfalt des Languedoc und die mediterrane Kultur zu erkunden.

Anteil internationaler Studierender an der Gesamtstudierendenschaft 2019

internationale Studierende

Prozent

Studierende insgesamt

Universität Heidelberg

5.336

19%

28.653

PH Heidelberg

159

3%

4.685

Hochschule Heilbronn

1.076

13%

8.451

Alle Hochschulen (ohne DHBW)

6.711

14%

48.631

Marketing und Kommunikation

Von der digitalen Kommunikation über Soziale Medien, die Website und App des Studierendenwerks, über klassische Öffentlichkeitsarbeit, Printpublikationen, direkte Beratung und Kommunikation mit Studierenden, bis hin zur Gestaltung des kulturellen Angebots: die Stabsstelle Marketing und Kommunikation ist gewissermaßen die Schnittstelle zwischen Studierenden und dem Studierendenwerk Heidelberg und in starkem Maße für die Außendarstellung des Unternehmens zuständig. Erste Ansprechpartner für unterschiedlichste Fragen des studentischen Alltags, der Zimmer- und Job-Vermittlung sowie der Wohnheimbewerbungsberatung findet man im ServiceCenter am Universitätsplatz und im InfoCafé International im Neuenheimer Feld, kurz ICI. Darüber hinaus kann man natürlich auch einfach beim allgemeinen Info-Telefon anrufen.


Einfacher ans Geld! BAföG-Kampagne in Kooperation mit dem MWK

Dank der BAföG-Reform 2019 können jetzt noch mehr junge Menschen ihre Ausbildungsträume verwirklichen. Um die Studierenden über die Möglichkeiten und Vorteile der Förderung nach BAföG aufmerksam zu machen, hat das Studierendenwerk Heidelberg in Kooperation mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg eine BAföG-Kampagne gestartet. Das Kampagnenmotiv ist auf Bannern, Straßenbahnen, Plakaten, Leihfahrrädern und Straßenbahnen an allen Standorten zu sehen.

Studis suchen Zimmer! Kampagne an allen Standorten in Kooperation mit dem MWK

Das Studierendenwerk Heidelberg hat wieder seine Wohnraum-Kampagne „Studis suchen Zimmer“ in Kooperation mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg an allen Standorten gestartet. Schon seit August macht das Kampagnenmotiv auf großflächigen Bannern und Plakaten, auf Lesezeichen, auf und in Bussen und Straßenbahnen und auch auf Nextbike-Fahrrädern auf den studentischen Wohnungsbedarf aufmerksam. In Heilbronn fand die Kampagne in diesem Jahr auch in Kooperation mit der Hochschule Heilbronn, der DHBW Heilbronn und der DHBW CAS Heilbronn statt.

Infotag für Medizin-Studierende der Universität Heidelberg in Mannheim

Neben der Teilnahme an zahlreichen Studieninformationstagen fand am 8. November 2019 an der Medizinischen Fakultät Mannheim in Kooperation mit der Fachschaft Medizin eine Infoveranstaltung des Studierendenwerk Heidelbergs statt. Von 13.00 bis 16.00 Uhr konnten BesucherInnen zum Infostand des Studierendenwerks kommen, um sich mit Informationen und Auskünfte zu den Service- und Beratungsangeboten des Studierendenwerks zu versorgen. Alternativ oder ergänzend konnte man sich einen Vortrag über die Leistungen des Studierendenwerk Heidelbergs und speziell zur Studienfinanzierung anhören, ein Thema das die Studierenden verständlicherweise umtreibt. Nach dem Vortrag konnten interessierte Studierende die Möglichkeit nutzen und sich in einer BAföG-Sprechstunde individuell beraten zu lassen. Die Fachschaft Medizin war neben weiteren studentischen Gruppen natürlich auch vertreten und präsentierte an einem eigenen Infostand ihre Angebote.

Kulturelles Leben

Um neben dem Studieren und Lernen die Freizeit so attraktiv wie möglich zu gestalten, hat das Studierendenwerk Heidelberg schon vor etlichen Jahren internationale Länderabende etabliert, bei denen die Kulinarik und Kultur je einer Nation im Vordergrund stehen. Darüber hinaus sorgen das internationale Sprachcafé und Filmvorführungen in Originalsprache und Untertiteln im Marstallcafé für zusätzlichen Austausch. Das Studierendenwerk war auch wieder Kooperationspartner für zahlreiche studentische und gemeinnützige Gruppen wie der BUND-Hochschulgruppe, der studentischen Initiative „HDPlastikfrei“, Studieren ohne Grenzen oder dem Queer-Referat. Mit dem Heidelberg Center for the Environment (HCE) organisierte das Studierendenwerk unter anderem eine Impro-Theater-Aufführung zum Thema „Nachhaltigkeit“. Die Ausstellung „Umbruch“ der Heidelberger Studierenden Rebecca Müller und Manuel Hafner schmückten 2019 das zeughaus und eine interaktive Ausstellung informierte zum Thema „Fairtrade-Kakao“. Die Ausstellung mit Informationen rund um die Kakao-Bohne wurde in Kooperation mit dem Eine-Welt-Laden Heidelberg-Altstadt und Bösöppe e. V. realisiert. Glanzlichter im Berichtsjahr waren wieder die Open-Air-Veranstaltungen mit Live-Musik beim Tanz in den Mai und beim Heidelberger Herbst.

Ausblick 2020

Im Frühjahr 2020 verleiht PETA e.V. wieder seine Auszeichnungen für veganfreundlichste Mensen. Das Studierendenwerk ist optimistisch drei Sterne zu erhalten. Eine Neuerung steht im InfoCafé International an, das in der Zentralmensa im Neuenheimer Feld liegt. Der Printservice der Universität Heidelberg wird voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte einziehen und Studierenden fortan hier mit einem campusweiten Pool an öffentlichen Druckern und Kopierern zur Verfügung stehen. Auch im Jahr 2020 plant die Abteilung Marketing und Kommunikation zahlreiche studentische Kulturveranstaltungen wie die Französische Woche oder den Medizinerfasching. Selbstverständlich sind auch wieder Kooperationsveranstaltungen geplant wie Aktionstage mit dem Theater oder dem Orchester Heidelberg, um zwei Beispiele herauszugreifen. Ein Highlight des Jahres wird sicherlich die Erweiterung des Mehrwegangebots, für das die Abteilung Marketing und Kommunikation die Werbetrommel rührt: ab Mitte März sollen die hauseigenen Studierendenwerk-Mehrwegbecher um das reCup-System ergänzt werden und unter dem Motto stehen: „Wir befüllen eure Becher!“

Soziale Dienste

Kinderbetreuung im Studium

Der Klimawandel ist in den Kindertagesstätten des Studierendenwerk Heidelbergs angekommen – zumindest thematisch. Denn im Berichtjahr 2019 war Nachhaltigkeit ein Schwerpunktthema und wurde den Kindern spielerisch-aufklärend näher gebracht. Alltags- und Verpackungsmaterial erfuhr ein Upcycling und wurde bei Bastelangeboten und für Raumdekorationen genutzt. Bilder- sowie Vorlesebücher und Spielsachen wurden zweiter Hand beschafft, einseitig bedrucktes Papier für Bastel- und Malangebote weiter verwendet. Bewusstsein für „Natur und Lebensräume“ wurde mit Hilfe spezieller waldpädagogischer Veranstaltungen in der Kita Humboldtstraße 17 gefördert und die bewusst ungemähten Blumenwiesen im Außenbereich der Kita Im Neuenheimer Feld 159 halfen der Veranschaulichung. Im Neuenheimer Feld hatte man sich übrigens dem Spiel mit dem Feuer verschrien: und erlangte nach halbjährlicher Teilnahme am vom der Klaus-Tschira-Stiftung geförderten Projekt „Knistern, Glühen, Kokeln…“ ein Zertifikat. Ein Weiteres brachte die Teilnahme am ganzjährigen Projekt der dm-Stiftung „Singende Kindergärten“, das die Freude am Singen und Bewegen weckte und den Mut zur eigenen Stimme stärkte.

Das Studierendenwerk Heidelberg legt großen Wert darauf sein Personal regelmäßig weiter zu qualifizieren und das pädagogische Know-How am Puls der Zeit zu halten. Deswegen stand auch 2019 die kindliche Frühförderung und die professionelle Beratung und Betreuung durch Fachpersonal erneut im Fokus. Die Kinderkrippe Im Neuenheimer Feld 685 schloss sich dem Projekt „Kinder stärken“ an, das von der BASF mit der sogenannten „Offensive Bildung“ gefördert wird und bis 2021 am Ziel arbeitet, die teilnehmenden Einrichtungen in resilienz- und gesundheitsförderlichen Aspekten weiterzuentwickeln.

Psychosoziale Beratung

Die Diplom-PsychologInnen der Psychosozialen Beratung für Studierende, kurz PBS, bieten Rat und Hilfe in psychischen Krisensituationen und sind zunehmend häufiger gefragt. Seit Jahren steigt die Zahl der Beratungsgespräche, im Jahr 2019 waren es 398 mehr Beratungsgespräche als im Vorjahr sowie 216 zusätzliche Erstkontakte, was jeweils einer Steigerung von etwa 12 Prozent entspricht. Das PsychologInnen-Team ist neben Heidelberg auch in der Hochschulregion Heilbronn, Künzelsau, Mosbach und Bad Mergentheim aktiv und bietet mit der vollständig anonymisierten Onlineberatung einen weiteren Zugang zu psychologischer Unterstützung. Neben den Einzelberatungen suchen Studierende häufig den zwischenmenschlichen Austausch und kommen bei persönlichen Krisen zu Gruppenangeboten, die unter fachlicher Anleitung Probleme aufgreifen, mit denen sich Studierende im Hochschulalltag oftmals konfrontiert sehen. Ein konstantes Problem und häufiger Grund sich an die PBS zu wenden sind beispielsweise Prüfungsängste. In den Gruppenangeboten coachten die PsychologInnen zudem zum Umgang mit Prokrastination, zur Selbstorganisation und Perfektionismus.

Wie in den Vorjahren eröffnete der PBS-Leiter Dr. Frank-Hagen Hofmann wieder die „Lange Nacht der Hausarbeiten“ in der Universitätsbibliothek Heidelberg mit einem Vortrag zu effizientem wissenschaftlichen Arbeiten. In der Veranstaltungsreihe „Primers for Predocs“ der Graduiertenakademie der Universität Heidelberg sprach Dr. Hofmann über die spezifischen psychosozialen Herausforderungen einer Promotion und gab den Nachwuchswissenschaftlern Tipps zur Vermeidung und Bewältigung. Auf Anfrage von Studierenden informierte der PBS-Leiter außerdem am Max-Planck-Institut für Astronomie über häufig auftretende psychische Belastungen im Wissenschaftsbetrieb, unter anderem über das Hochstapler-Syndrom. Der Vortrag „Schwierigkeiten im Studium meistern“ erfuhr die mittlerweile gewohnte, äußerst positive Resonanz und erreichte in der Einführungswoche für die Erstsemester rund 800 AkademikerInnen in spe.

Sozialberatung

Neben der Psychosozialen Beratungsstelle ist für Studierende in persönlichen und wirtschaftlichen Krisen die Sozialberatung eine wichtige Anlaufstelle. Das niedrigschwellige und kostenfreie Gesprächsangebot macht es leichter, sich im Notfall Hilfe zu suchen. Gerade bei Fragen zum Asyl- und Aufenthaltsrecht, beim Studium mit Handicap und chronischer Krankheit oder bei finanziellen Notlagen ist die Sozialberatung gefragt und wurde im Berichtsjahr 244 Mal in Anspruch genommen. Da die Sozialberatung auch per E-Mail oder telefonisch konsultiert werden kann, sind zu den Beratungszahlen noch 115 Kurzkontakte hinzuzählen. Was nicht überrascht: das größte Sorgenthema der Studierenden ist nach wie vor die Finanzierung des Studiums – die meisten der beratenen Personen suchten ihretwegen Rat.

Im Berichtsjahr kooperierte die Sozialberatung mit dem eingetragenen Verein „Unter die Arme greifen“, der sich der finanziellen Unterstützung von Studierenden widmet, die keine Sozialleistungen erhalten. Die Sozialberaterin des Studierendenwerks Heidelberg fungierte hierbei als Ansprechpartnerin für die StipendiatInnen des Vereins. Die Beratungsstelle ist generell stark vernetzt und pflegt einige Kooperationen. Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit mit der hauseigenen Psychosozialen Beratungsstelle, was den sich überschneidenden Themen geschuldet ist.

Zum Thema „Studierende mit gesundheitlicher Beeinträchtigung“ realisierte die Sozialberatung des Studierendenwerks als Mitorganisator zudem zwei Erstsemester-Informationsveranstaltungen an der Universität Heidelberg und referierte zum Studieren mit Beeinträchtigungen. Die Vorträge spiegelten sich erfreulicherweise in steigenden Zahlen anschließender Beratungen zum genannten Themenkomplex.

Ausblick 2020

Kinderbetreuung

Im Januar 2020 soll ein Beschluss des Heidelberger Gemeinderats zur Entlastung von Familien umgesetzt werden. Grundsätzlich ist es ein Anliegen der Stadt, die Übernahme der städtischen Gebührenordnung für die freien Träger attraktiver zu machen. Das Studierendenwerk sieht eine Übernahme der Gebührenordnung aktuell noch sehr kritisch, da die Ausrichtungslogik der Ordnung von der des Studierendenwerks divergiert: die Hauptzielgruppe der Stadt sind Eltern, die in Heidelberg wohnen; die Hauptzielgruppe des Studierendenwerks sind Studierende – unabhängig ihres Wohnortes. Die Abteilung Soziales ist aber im Austausch mit dem Kinder- und Jugendamt und überprüft gemeinsam mit der Stadt, ob sich die Ordnungen nicht kompatibler gestalten lassen, ohne Nachteile für die jeweiligen Zielgruppen in Kauf nehmen zu müssen. Inhaltlich wird im Bereich „Kinderbetreuung“ das Thema „Kinderschutz“ noch einmal in den Fokus rücken. Für das Studierendenwerk ist bestmögliches Kinderwohl von enormer Bedeutung, die relevanten Schutzmaßnahmen in den Tagesstätten befinden sich entsprechend auf einem sehr guten Stand. Fortlaufend und somit auch im Jahr 2020 wird an einer Weiterentwicklung gearbeitet und Einrichtungs-übergreifend überprüft, was sich noch verbessern lässt und an welchen Stellen die Einrichtungen voneinander lernen können. Eine sich schon abzeichnende Herausforderung wartet bei der Vergütung: denn ab 2020 werden pädagogische Fachkräfte in den TV-L / SuE übergeleitet, was ausgehend vom Status quo zu einer deutlichen Erhöhung der Personalkosten führt.

Beratungsangebote

Die Psychosoziale Beratung für Studierende verzeichnet seit Jahren konstant steigende Konsultationszahlen. Das unterstreicht zwar die gesellschaftliche Bedeutung und hervorragende Arbeit der Beratungsstelle, bedeutet aber auch eine Verknappung der für die einzelnen Klienten zur Verfügung stehenden Zeit. Um die bestmögliche Beratungsqualität und ein angemessenes Zeitkontingent für ratsuchende Studierende sicher zu stellen, ist neben dem Ausbau der Beratungskapazität auch eine Anpassung des Angebots notwendig geworden. Zu Beginn des zweiten Quartals wird die PBS deshalb mit einem leicht modifizierten Konzept arbeiten, das den Fokus dezidiert auf Beratungsqualität statt -quantität legt. Für dringliche Anliegen ist die zeitnahe Beratung ohne vorherige Terminvereinbarung an drei Tagen die Woche über die Offene Sprechstunde möglich, in der jeweils sechs Studierende beraten werden können. Ergänzend hierzu können wie bisher reguläre Beratungsgespräche vereinbart werden, die vor allem für Anliegen gedacht sind, die auch ein paar Tage Zeit haben.

Die Psychosoziale Beratung für Studierende (PBS) in 2019

Ausführliche Beratungsgespräche

4.683

Erstkontakte

2.625

Erstgespräche gesamt über alle Standorte hinweg inkl. Online-Beratung

1.161

in Heidelberg

992

in Heilbronn

83

in Mosbach

6

Online-Beratung

80

Gruppen-Stunden

395

Anzahl Fälle in der Rechtsberatung

Kinderbetreuungsplätze

280

Jobangebote in 2019

3.865

Zimmer in Privatzimmerbörse 2019

1.540

Studienfinanzierung

Die Studienfinanzierung ist ein elementarer Beitrag zur Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit in unserem Land und ermöglicht vielen jungen Menschen überhaupt erst zu studieren. Das Studierendenwerk Heidelberg berät gemäß seinem gesetzlichen Auftrag zu Möglichkeiten monetärer Absicherung wie dem BAföG, Darlehen oder Studienkrediten. Im Jahr 2019 erhielt die Abteilung Studienfinanzierung 6.594 Anträge auf Inlandsförderung und 2.198 Anträge für eine Auslandsförderung in Spanien.


BAföG-Novellierung

Die Antragszahlen im Bereich BAföG sind bundesweit seit Jahren rückgängig; zwischen 2012 bis 2017 betrug der Rückgang etwa 17 Prozent. Trotz intensiver Anstrengungen und Werbemaßnahmen in den vergangenen Jahren musste das Studierendenwerk Heidelberg im Jahr 2019 einen Rückgang von 365 Anträgen verzeichnen, was im Vergleich zum Vorjahr einer Verringerung um ca. 4 Prozent entspricht. Glücklicherweise reagierte die Bundesregierung und setzte zum Wintersemester 2019/20 die erste Novellierungsstufe des 26. BAföG-Änderungsgesetzes in Kraft: das Gesetz erhöht in drei Stufen die Bedarfssätze für förderungsbedürfte Auszubildende und erweitert damit den Kreis der Bezugsberechtigten. Zusammen mit weiteren im Gesetzestext enthaltenden Studierenden-freundlichen Regelungen erhofft sich das Studierendenwerk Heidelberg, dass die Neuerungen zu einer steigenden Attraktivität des BAföGs und damit zu einer Verbesserung der Antragszahlen führen.

Erhöhung der Fallkostenpauschale, Senkung der Personalkosten

Neben den sinkenden Antragszahlen stellte die nicht mehr bedarfsdeckende Fallkostenpauschale die Abteilung Studienfinanzierung vor Herausforderungen. 2018 führte die Unterdeckung zusammen mit den damals hohen Personalkosten noch zu einem negativen Jahresergebnis der Abteilung. Da sich glücklicherweise mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst eine Verbesserung erzielen ließ und die Personalkosten aufgrund des Ausscheidens mehrerer Mitarbeitenden durch natürliche Fluktuation deutlich geringer ausfallen als noch im Vorjahr, ging das Studierendenwerk Heidelberg 2019 mit einem leichten Plus ins nächste Jahr.

Bedarfsgerechtere Öffnungszeiten, überdurchschnittliche Bewertung

Um die Verfügbarkeit der Beratungsangebote der Studienfinanzierung noch genauer auf die Bedürfnisse der informationssuchenden Studierenden anzupassen, wurden die Öffnungszeiten und die Zahl der Außensprechstunden sowie Außenveranstaltungen optimiert und in antragsschwächeren Zeiträumen die allgemeinen Sprechzeiten der Infotheke und der Hotline gekürzt. Im Gegenzug bietet die Studienfinanzierung nun mehr Zeit für persönliche Sprechstunden. Die Entwicklungen im Bereich Studienfinanzierung kommen übrigens gut an: bei der 2019 durchgeführten BAföG-Qualitätsstudie konnte die Abteilung im Vergleich zur vorherigen Studie ihre Note von 2,9 auf 2,7 verbessern und ist damit nun besser als der Baden-Württembergische Durchschnitt von 2,9.

Ausblick 2020

Im zweiten Quartal 2020 nimmt eine neue Abteilungsleitung ihre Arbeit auf und kümmert sich um die Restrukturierung der Abteilung. Eine Veränderung der Organisationsstruktur ist notwendig, um noch besser und effizienter zu werden und um die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern, was mit Hilfe einer gerechteren Verteilung der Anträge und einer besseren Abfederung von Arbeitsspitzen nach Urlaubs- oder Krankheitszeiten mit hoher Wahrscheinlichkeit realisierbar sein wird. Die Reorganisation steht unter dem Leitmotiv „Weg vom Individualismus hin zum Team“ und wird von der gesamten Abteilung unterstützt. Sobald die neuen Strukturen und Arbeitsprozesse etabliert sind, wird das Thema „Digitalisierung“ und die Einführung der E-Akte in den Fokus rücken. Nicht nur ist die Digitalisierung der Abteilungsarbeit ein zeitgemäßer Schritt in Richtung zunehmender Effizienz, sie ist auch deutlich ressourcenschonender und im Geiste der im Studierendenwerk Abteilungs-übergreifend in den Vordergrund gerückten Nachhaltigkeit. Mit Blick auf die Antragszahlen im Bereich BAföG gibt es ebenfalls Anlass optimistisch zu sein: denn im kommenden Wintersemester tritt die zweite Stufe der gesetzlich festgelegten BAföG-Erhöhung in Kraft. Die Bundesregierung rechnet mit ihrem Gesetzentwurf mit einer Steigerung der Antragszahlen in den Jahren 2019 bis 2021 um ganze 15 Prozent. Wir hoffen die Regierung behält Recht.

Ausbildungsförderung (Inland)

2018

2019

Ausgezahlte Fördermittel nach dem BAföG (EUR)

25,6 Mio.

25,1 Mio.

Zahl der Anträge

6.740

6.594

Ausbildungsförderung (Ausland)

2018

2019

Ausgezahlte Fördermittel nach dem BAföG (EUR)

6,1 Mio.

5,5 Mio.

Zahl der Anträge

2.417

2.198

Anhgang

Organe

VERTRETUNGSVERSAMMLUNG

Mitglieder kraft Amtes

Prof. Dr. Bernhard Eitel
Rektor Universität Heidelberg

Dr. Holger Schroeter
Kanzler Universität Heidelberg

Prof. Dr. Hans-Werner Huneke
Rektor Pädagogische Hochschule Heidelberg

Stephanie Wiese-Heß
Kanzlerin Pädagogische Hochschule Heidelberg

Prof. Dr.-Ing. Oliver Lenzen
Rektor Hochschule Heilbronn

Christoph Schwerdtfeger
Kanzler Hochschule Heilbronn

Prof. Dr. Gabi Jeck-Schlottmann
Rektorin DHBW Mosbach

Christine Zimmer
Verwaltungsdirektorin DHBW Mosbach

Prof. Dr. Nicole Graf
Rektorin DHBW Heilbronn

Brigitte Spriegel
Verwaltungsdirektorin DHBW Heilbronn

Prof. Dr.-Ing. Joachim Frech
Direktor DHBW Center for Advanced Studies

Siegfried Glier
Verwaltungsdirektor DHBW Center for Advanced Studies

Frank Haarer
Rektor Hochschule für Rechtspflege Schwetzingen

Tatjana Arnold
Verwaltungsleiterin Hochschule für Rechtspflege Schwetzingen

Gewählte professorale Mitglieder

Prof. Dr. Birgit Spinath
Universität Heidelberg

Prof. Dr. Jan Lohmann
Universität Heidelberg

Prof. Dr. Andreas Piekenbrock
Universität Heidelberg

Prof. Dr. Manfred Berg
Universität Heidelberg

Prof. Dr. Ruth Fleuchaus
Prorektorin Hochschule Heilbronn

Prof. Dr. Rolf Blumentritt
Hochschule Heilbronn

Prof. Dr. Susanne Wilpers
Hochschule Heilbronn

Prof. Gudrun Reichert
DHBW Mosbach

Prof. Dr. Gerhard Götz
DHBW Mosbach

Prof. Dr. Thorsten Krings
DHBW Heilbronn

Gewählte professorale Ersatzmitglieder

Prof. Dr. Friederike Nüssel
Universität Heidelberg

Prof. Dr. Hans-Christian Schultz-Coulon
Universität Heidelberg

Prof. Dr. Ulrike Gerhard
Universität Heidelberg

Prof. Dr. Stefan Zöllner-Dreßler
Pädagogische Hochschule Heidelberg

Prof. Dr. Christian Fegeler
Hochschule Heilbronn

Prof. Dr. Thomas Bezold
Hochschule Heilbronn

Prof. Dr. Ulrich Brecht
Hochschule Heilbronn

Prof. Dr. Anja Kern
DHBW Mosbach

Prof. Dr. Jürgen Steinle
DHBW Mosbach

Prof. Dr. Michael Duchstein
Hochschule für Rechtspflege Schwetzingen

Prof. Dr. Ludwig Hierl
DHBW Heilbronn

Gewählte studentische Mitglieder

David Löw
Universität Heidelberg

Leila Thiel
Universität Heidelberg

Johanna Stumpf
Universität Heidelberg

Leon Köpfle
Universität Heidelberg

Franziska Weiß
Pädagogische Hochschule Heidelberg

Adrian Lakomy
Pädagogische Hochschule Heidelberg

Sebastian Linn
Hochschule Heilbronn

Martin Samluk
Hochschule Heilbronn

Niklas Anner
Hochschule Heilbronn

Eric Günther
DHBW Mosbach

Katharina Kraut
DHBW Mosbach

Isabel Oberbeck
DHBW Mosbach

Cynthia Thomitzni
DHBW Center for Advanced Studies

Florian Gottwald
DHBW Center for Advanced Studies

Felizitas Schmid
DHBW Center for Advanced Studies

Janine Pauli
Hochschule für Rechtspflege Schwetzingen

Gewählte studentische Ersatzmitglieder

Jula Brecht
Universität Heidelberg

Alexander Ropohl
Universität Heidelberg

Hannah Gehm
Pädagogische Hochschule Heidelberg

Laura Miriam Roos
Pädagogische Hochschule Heidelberg

Marvin König
Hochschule Heilbronn

Yannik Blake
Hochschule Heilbronn

Wiebke Schweins
DHBW Mosbach

Marcus Kraft
DHBW Mosbach

Martin Jacob
Hochschule für Rechtspflege Schwetzingen

VERWALTUNGSRAT

VertreterInnen der Hochschulleitungen

Prof. Dr. Bernhard Eitel
Rektor Universität Heidelberg - Vorsitzender

Prof. Dr. Gabi Jeck-Schlottmann
Rektorin DHBW Mosbach

Prof. Dr. Hans-Werner Huneke
Rektor Pädagogische Hochschule Heidelberg

Studentische Mitglieder

Leon Köpfle
Universität Heidelberg

Adrian Lakomy
Pädagogische Hochschule Heidelberg

Marvin König
Hochschule Heilbronn

Externe Sachverständige

Dr. Joachim Gerner
Bürgermeister Stadt Heidelberg

Toralf Weimer
Vorstand Heidelberger Volksbank eG

Jürgen Unrath
Geschäftsführer Evangelische Stadtmission Heidelberg

Vertreterin des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg

Dr. Andreas Barz

Mitglieder mit beratender Stimme

Stephanie Wiese-Heß
Kanzlerin Pädagogische Hochschule Heidelberg

Claudia Neuner
Vorsitzende Personalrat des Studierendenwerks Heidelberg

Teilnehmerin an den Verwaltungsratssitzungen
des Studierendenwerks Heidelberg 2019 mit beratender Stimme

Tanja Modrow
Geschäftsführerin Studierendenwerk Heidelberg

Zugelassene Gäste

Prof. Dr. Nicole Graf
Rektorin DHBW Heilbronn

Prof. Dr.-Ing. Oliver Lenzen
Rektor Hochschule Heilbronn

Frank Haarer
Hochschule für Rechtspflege Schwetzingen

GESCHÄFTSFÜHRERIN

Organ des Studierendenwerks Heidelberg nach § 4 i. V. m. § 5 StWG

Diplom-Betriebswirtin Tanja Modrow

Satzung

Aufgrund von § 1 Abs. 2 i. V. mit § 8 Abs. 1 Studierendenwerksgesetz Baden-Württemberg (StWG) in der Fassung vom 15. September 2005 (GBl. S. 621) zuletzt mehrfach geändert durch Artikel 4 des Gesetzes vom 01.04.2014 (GBl S. 99, 165) und Artikel 4 des Gesetzes vom 1. Dezember 2015 (GBl. S. 1047, 1052) erlässt die Vertretungsversammlung folgende


SATZUNG

des Studierendenwerks Heidelberg
- Anstalt des öffentlichen Rechts -

§ 1 - Zuständigkeit und Sitz

1. Das Studierendenwerk Heidelberg ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts mit dem Recht auf Selbstverwaltung. Es führt den Namen:
Studierendenwerk Heidelberg
Anstalt des öffentlichen Rechts.

2. Es hat seinen Sitz in Heidelberg.

3. Das Studierendenwerk Heidelberg ist folgenden Hochschulen zugeordnet:
Universität Heidelberg
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Hochschule für angewandte Wissenschaften Heilbronn
Duale Hochschule Baden-Württemberg Mosbach
Duale Hochschule Baden-Württemberg Heilbronn
Center for Advanced Studies Duale Hochschule Baden-Württemberg
Hochschule für Rechtspflege Schwetzingen

§ 2 - Gemeinnützigkeit

1. Das Studierendenwerk Heidelberg verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke” der Abgabenordnung.

2. Der gemeinnützige Zweck wird erreicht durch Wahrnehmung der sozialen Betreuung und Förderung von Studierenden (Studierendenhilfe) insbesondere durch folgende Einrichtungen, Tätigkeiten und Leistungen:

a) Errichtung und Betrieb von Verpflegungsbetrieben.
Der gemeinnützige Zweck wird durch die Versorgung der Studierenden und auch von Schülerinnen und Schülern mit Speisen und Getränken zu kostengünstigen Preisen verfolgt.

b) Errichtung und Vermietung von studentischem Wohnraum.
Der gemeinnützige Zweck wird durch die kostengünstige Überlassung von Wohnraum an Studierende verfolgt.

c) Förderung kultureller, sozialer und sportlicher Interessen der Studierenden sowie Betreuung und Förderung spezieller Gruppen wie Behinderter, Alleinerziehender, Kinder erziehender Paare, ausländischer Studierender.
Der gemeinnützige Zweck kann auch durch die Bereitstellung von Räumen und Flächen sowie durch das Angebot entsprechender Dienstleistungen und Veranstaltungen verfolgt werden.

d) Kinderbetreuungseinrichtungen für Kinder sowohl von Studierenden als auch von anderen Mitgliedern und Angehörigen der Hochschulen.
Durch den Betrieb dieser Einrichtungen erfolgt unmittelbar eine Förderung der Studierenden und deren Kinder.

e) Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Beratung.
Der gemeinnützige Zweck kann durch Errichtung und Betrieb von Beratungs- und Vermittlungseinrichtungen sowie das Angebot entsprechender Dienstleistungen verfolgt werden.

f) Finanzielle Studienhilfen. Der gemeinnützige Zweck kann durch die Vergabe oder Vermittlung von zinslosen oder zinsgünstigen Darlehen und durch die Vergabe von Zuschüssen in Härtefällen verfolgt werden.

3. Die vom Studierendenwerk Heidelberg unterhaltenen Einrichtungen sind selbstlos tätig; sie verfolgen nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke. Mittel der oben genannten Einrichtungen des Studierendenwerks Heidelberg dürfen nur für satzungsgemäße Zwecke verwendet werden.

4. Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck des Studierendenwerks fremd sind, oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen begünstigt werden.

§ 3 - Vertretungsversammlung

1. Die Vertretungsversammlung beschließt die Satzung des Studierendenwerks sowie deren Änderungen, nimmt den Jahresbericht und den Jahresabschluss des/der GeschäftsführerIn entgegen und erörtert diese.

2. Die Vertretungsversammlung wählt die Mitglieder des Verwaltungsrats.
Die VertreterInnen der Studierenden im Verwaltungsrat werden auf Grund von Vorschlägen gewählt, die von den studentischen Mitgliedern der Vertretungsversammlung eingebracht werden.

3. Scheidet ein gewähltes Mitglied der Vertretungsversammlung vor Ablauf der Amtszeit aus, so tritt dessen Stellvertreterin oder dessen Stellvertreter als Ersatzmitglied an die Stelle des ausscheidenden Mitglieds.

4. Die Vertretungsversammlung wird vom / von der GeschäftsführerIn über die Arbeit des Studierendenwerks informiert.

§ 4 - Verwaltungsrat

1. Soweit nicht ein/e KanzlerIn oder VerwaltungsdirektorIn gewähltes stimmberechtigtes Mitglied des Verwaltungsrats ist, kann von der Vertretungsversammlung aus diesem Personenkreis eine Person gewählt werden, die mit beratender Stimme an den Verwaltungsratssitzungen teilnimmt.

2. Die Amtszeit der drei VertreterInnen der Studierenden beträgt 1 Jahr, die der übrigen gewählten Mitglieder 3 Jahre. Sie beginnt jeweils am 15. Oktober.
Ist bei Ablauf der Amtszeit noch kein neues Mitglied gewählt, so übt das bisherige Mitglied sein Amt weiter aus. Die Amtszeit des verspätet gewählten Mitglieds endet mit dem Zeitpunkt, an dem sie bei rechtzeitiger Wahl geendet hätte.
Die Wiederwahl von Mitgliedern des Verwaltungsrats ist zulässig.

3. Bei den VertreterInnen der Hochschulleitungen endet die Amtszeit mit dem Ende der Amtszeit als Mitglied der Hochschulleitung oder durch Rücktritt als Mitglied des Verwaltungsrats.
Bei den VertreterInnen der Studierenden endet die Amtszeit durch den Verlust der Mitgliedschaft an der Hochschule, durch Beurlaubung von mindestens einem Semester oder durch Rücktritt als Mitglied des Verwaltungsrats.
Der Rücktritt ist nur bei Vorliegen eines wichtigen Grundes zulässig. Über die Zulässigkeit des Rücktritts entscheidet der / die Vorsitzende des Verwaltungsrats.

4. Scheidet ein Mitglied des Verwaltungsrats vorzeitig aus, erfolgt eine Neuwahl für den Rest der Amtszeit.
§ 10 Abs. 5 LHG gilt entsprechend.

5. Die Mitglieder des Verwaltungsrats üben ihr Amt ehrenamtlich und unentgeltlich aus.

6. Der Verwaltungsrat ist gebildet, wenn mehr als die Hälfte der Mitglieder feststehen. Bis zur Wahl des bzw. der Vorsitzenden beruft die Rektorin bzw. der Rektor der Universität den Verwaltungsrat ein und leitet die Sitzung.

7. Die Mitglieder des Verwaltungsrats sind zur Verschwiegenheit verpflichtet, soweit Personalangelegenheiten betroffen sind oder die Pflicht zur Verschwiegenheit besonders beschlossen ist; dies schließt die dienstliche Verwendung der Beratung und ihrer Ergebnisse nicht aus. Die Pflicht zur Verschwiegenheit umfasst auch vertrauliche Beratungsunterlagen. Die Verpflichtung zur Verschwiegenheit besteht auch nach Beendigung der Mitgliedschaft im Verwaltungsrat fort.

8. Der Verwaltungsrat gibt sich eine Geschäftsordnung.

§ 5 - Nutzung der Einrichtungen

1. Der Verwaltungsrat kann Benutzungsordnungen erlassen, die die Nutzung einzelner Einrichtungen des Studierendenwerks regeln.
(Bisherige Ziffer 2 entfällt)

§ 6 - Amtliche Bekanntmachungen

1. Amtliche Bekanntmachungen des Studierendenwerks Heidelberg erfolgen in den Amtlichen Bekanntmachungen der dem Studierendenwerk Heidelberg angeschlossenen Hochschulen. Verfügen Hochschulen über keine Amtlichen Bekanntmachungen, gilt die Amtliche Bekanntmachung der Universität Heidelberg, die den betroffenen Hochschulen zum Aushang für ihre Studierenden übermittelt wird.

2. Die Beitragsbescheide können den Studierenden in den einzelnen Hochschulen nach den für sie jeweils geltenden Vorschriften öffentlich bekannt gegeben werden.

§ 7 Inkrafttreten

Die Satzung tritt am Tag nach ihrer Bekanntmachung in Kraft.


Heidelberg, 21.06.2018

Der stellvertretende Vorsitzende der Vertretungsversammlung
des Studierendenwerks Heidelberg
Rektor der Universität Heidelberg Professor Dr. Bernhard Eitel

Organigramm

Organigramm

Allgemeine zuständigkeit

Zahl der Studierenden

A) Allgemeine Zuständigkeit

WS 19/20

SS 2019

WS 18/19

SS 2018

WS

SS

Immatrikulierte Studierende1)

Anzahl

Anzahl

Anzahl

Anzahl

Veränderung

Veränderung

Universität Heidelberg

28.653

27.203

29.202

27.442

-1,88 %

-0,87 %

Pädagogische Hochschule Heidelberg (PH)

4.685

4.296

4.392

4.162

6,67 %

3,22 %

Hochschule Heilbronn

8.451

8.472

8.472

8.135

-0,25 %

4,14 %

Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg2) ab WS 09/10

103

93

93

106

10,75 %

-12,26 %

Hochschule für Kirchenmusik der evang. Landeskirche in Baden, Heidelberg2)

43

45

45

52

-4,44 %

-13,46 %

Zwischensumme Hochschulen Heidelberg

41.935

40.109

42.204

39.897

-0,64 %

0,53 %

Duale Hochschule B-W Heilbronn

1.258

1.238

1.238

1.190

1,62 %

4,03 %

Duale Hochschule B-W Mosbach

3.566

3.592

3.592

3.623

-0,72 %

-0,86 %

Center for Advanced Studies CAS Heilbronn

1.163

1.164

1.164

1.045

-0,09 %

11,39 %

Hochschule für Rechtspflege Schwetzingen

709

698

698

642

Gesamtzahl A)

48.631

46.801

48.896

46.397

-0,54 %

0,87 %

1) Einschließlich beurlaubte Studierende
2) Zuständigkeit aufgrund vertraglicher Vereinbarung

B) Zuständigkeit nur als Amt für Ausbildungsförderung

WS 18/19

SS 2018

WS 17/18

SS 2017

WS

SS

Immatrikulierte Studierende1)

Anzahl

Anzahl

Anzahl

Anzahl

Veränderung

Veränderung

SRH Hochschule Heidelberg

3.446

3.388

3.388

3.170

1,71 %

6,88 %

Hochschule für Rechtspflege Schwetzingen

0

0

0

0

Hochschule Fresenius Heidelbergab WS 12/13

195

195

195

159

0,00 %

0,00 %

Gesamtzahl B)

3.641

3.583

3.583

3.365

1,62 %

6,48 %

Gesamtzahl A) + B)

52.272

50.384

52.479

49.762

-0,39 %

1,25 %

Quelle: Angaben der Hochschulen

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